C.A.R.M.E.N.-Interview zu Solarparks und Agri-PV

Um den Energiebedarf langfristig vollständig aus Erneuerbaren Energien zu decken, ist neben einer Reihe weiterer Maßnahmen ein deutlicher Ausbau der installierten Photovoltaik-Leistung notwendig. Gerade in der Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen zur Installation von Freiflächen-Photovoltaikanlagen wird ein großes Potenzial gesehen.

Dies stellt auch Clemens Garnhartner von C.A.R.M.E.N. e.V. in einem TV-Interview mit dem Regional Fernsehen Oberbayern vom 13. Januar 2023 heraus. Hintergrund des Interviews ist die Pachtung von landwirtschaftlichen Flächen durch Firmen und die Errichtung von Solarparks auf diesen. In dem rund dreiminütigen Video geht Garnhartner auf die Vor- und Nachteile von Solarparks ein.

Der Bau einer Freiflächen-PV-Anlage stellt immer einen Eingriff in Natur und Landschaft dar. Neben dem Bau haben auch die fertige Anlage sowie ihr Betrieb Auswirkungen auf die Umwelt. Die Auswirkungen der fertigen Anlage fallen i. d. R. sehr viel geringer aus als die baubedingten Effekte. Erwähnenswert sind die Flächeninanspruchnahme und die damit oft einhergehende Zerschneidung von Naturräumen sowie die visuelle Wirkung der Anlage.

Neben den wenigen negativen Auswirkungen treten in aller Regel auch viele positive Folgen auf, betont Garnhartner in seinem Interview. So steigt durch die extensive Bewirtschaftung der Fläche und den damit verbundenen Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowohl die Bodenqualität wie auch die Artenvielfalt an. Viele Tier- und Pflanzenarten finden im störungsarmen Umfeld der Anlage neue Lebensräume. Zudem braucht man für Freiflächen-Photovoltaikanlagen nur wenig Fläche, um viel Strom zu produzieren – und das vergleichsweise sehr günstig. Er stellt weiter dar, dass es nicht nur für die Energiewende nötig ist, die Erneuerbaren massiv auszubauen, sondern dass es nur mit den Erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarstrom möglich ist, Strom mittelfristig auch bezahlbar zu halten.

Zum aktuellen Thema Agri-Photovoltaik stellt Garnhartner die Doppelnutzung im Sinne der ökologischen Aufwertung heraus. Die Erhöhung der Artenvielfalt ist für eine intakte Umwelt, aber auch für die Menschheit, wichtig. Der Einsatz von PV-Anlagen über landwirtschaftlichen Flächen, sogenannter Agri-PV, kann mit heutiger Technik besonders bei Sonderkulturen sinnvoll sein. Früchte wie Beeren, Äpfel oder auch Wein können dadurch vor schädlichen Witterungseinflüssen wie Hagel, Starkregen oder direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Zum vollständigen Interview gelangen Sie hier.

C.A.R.M.E.N. e.V. hat zudem ein Positionspapier zu Freiflächen- und Agri-PV veröffentlicht. Dieses können Sie hier aufrufen.

Und die Broschüre „Freiflächen-Photovoltaikanlagen“ finden Sie hier.