Ausschließlich positive Effekte bei der Gärproduktverwendung

Im Rahmen des Projektes LaRA (Landwirtschaftliche Rest- und Abfallstoffverwertung – Lösungsansätze zur technischen Anpassung bestehender Biogasanlagen für die Nutzung faseriger Reststoffe) werden 15 Praxisbiogasanlagen untersucht, die schwer vergärbare Substrate (Mist, Stroh, Landschaftspflegegras) einsetzen. Diese stammen teilweise aus der eigenen Landwirtschaft, werden aber auch von benachbarten Betrieben bezogen, welche dann wiederum das entstehende Gärprodukt zurücknehmen. Diese Unternehmen wurden zu den Hintergründen sowie zur Motivation und Erfahrungen bezüglich der Gärproduktverwendung befragt. Die elf Rückmeldungen wurden anonym ausgewertet.

Dabei wird das Gärprodukt zwischen 1 und 20 km bzw. im Schnitt 11 km bis zur Nutzung transportiert. Das Gärprodukt für die eigenen Flächen wird erfahrungsgemäß über geringere Distanzen befördert. Die durchschnittliche Abnahmemenge pro Jahr beträgt etwa 1.000 m³. Überwiegend (64 %) wird das Gärprodukt als Dünger im Ökolandbau verwendet, ansonsten in konventionellen Betrieben (45 %). Unter den Rückmeldungen wurde zudem einmal die Nutzung in beiden Landwirtschaftsformen angegeben, wodurch sich Werte von mehr als 100 % ergeben.

Bei einem Anteil von 55 % (Mehrfachnennungen möglich) ging die Initiative für die Gärproduktabnahme vom Abnehmenden selbst, bei 64 % vom Betreibenden der Biogasanlage aus. Darüber hinaus gaben 9 % der Befragten an, dass sie durch eine benachbarte Landwirtschaft auf die Idee einer Gärproduktabnahme gebracht wurden.

Die Gärproduktverwendung führt laut übereinstimmender Erkenntnis aller Befragten zu positiven Effekten. Dabei wurden beispielsweise das verbesserte Düngemanagement, eine Kostenersparnis gegenüber dem Zukauf von Mineraldünger sowie Ertragssteigerungen genannt.

Zudem würden 91 % die Abnahme von Gärprodukt weiterempfehlen. Als Gründe dafür wurden u. a. das Schließen von Nährstoffkreisläufen und die Wirtschaftlichkeit genannt.