Bayerisches Holzenergie-Netzwerk auf breiter Fläche erwünscht

Erstes Beiratstreffen im FNR-Förderprojekt Waldschutz – Klimaschutz – Moderne Holzenergie (WaKlimHo)


Pressemeldung und Foto: BAYERISCHE STAATSFORSTEN:

Das Bedürfnis nach einem Holzenergie-Netzwerk in Bayern ist sehr hoch, so das Resultat des Ende Mai abgehaltenen ersten Treffens des Bayerischen Beirats im Projekt „Waldschutz – Klimaschutz – Moderne Holzenergie“ (WaKlimHo). Bei einer zentralen Frage zur Verbesserung der derzeitigen Bedingungen für die Holzenergie waren sich die Vertreterinnen und Vertreter einig.


Entstehung und Ziele des Projekts
Die Projektpartner Bayerische Staatsforsten AöR (BaySF), Bayerischer Waldbesitzerverband e.V. sowie Deutsches Pelletinstitut GmbH (DEPI) haben das Projekt WaKlimHo in mehrjähriger Vorarbeit auf den Weg gebracht und im Herbst 2022 gestartet. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Vorhaben über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR). Wesentliche Ziele sind die Professionalisierung von Waldbesitzervereinigungen bei der Bereitstellung von Holzenergiesortimenten, insbesondere aus Kalamitätsholz, ihrer Vermarktung, die Vernetzung relevanter Akteure auf regionaler und überregionaler Ebene und die Erhöhung des Angebots an hochwertigen Brennstoffen. Zur ersten Beiratssitzung begrüßte Projektleiterin Regina Kil Vertreter von 13 eingeladenen bayerischen Verbänden und Einrichtungen, die die Gelegenheit zu einem intensiven Austausch nutzten. Den Beiratsvertretern wurde eingangs die Projektidee vorgestellt. Im vorrangigen Projektansatz, Waldbesitzervereinigungen zur Vermarktung von hochwertigen Energieholzsortimenten zu professionalisieren, sah die FNR eine künftige Herausforderung. Mit Blick auf die auch für den Wärmemarkt dringend benötigte Energiewende sind die in der Vergangenheit auf Waldbesitzerseite vielfach vernachlässigten Aktivitäten zeitnah zu beleben. Einschätzungen der Waldbesitzervereinigungen und Ergebnisse mehrerer Studien zeigen, dass weitere Potenziale zur Steigerung der Energieholzmengen bayernweit verfügbar sind, ohne dass der Wald dabei auch bei neuen Wärmeprojekten übernutzt würde. Bei der Vorstellung erläuterten Regina Kil und Anna-Marlen Vöcking (DEPI) die Entwicklung des Projektes, das zu einer Zeit entworfen wurde, als für die Holzenergie bessere Rahmenbedingen herrschten als heute. „Während damals die Erhöhung des erneuerbaren Anteils der Wärme durch Holz das Ziel war, sind wir heute damit konfrontiert, grundsätzlich das Image der erneuerbaren Holzenergie zu retten.“, erläuterte DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele und verwies auf die aktuelle Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Für den Bayerischen Waldbesitzerverband betonte Geschäftsführer Hans Ludwig Körner die Bedeutung von WaKlimHo für die Bewusstseinsschärfung seiner Mitglieder. Der Waldbesitz wird im Projekt durch die Forstwirtschaftlichen Vereinigungen (FV) in den Regierungsbezirken vertreten, die sich aktiv einbringen und die Wissens- und Kompetenzvermittlung an die Waldbesitzervereinigungen vor Ort übernommen haben. Für den Projektpartner Bayerische Staatsforsten ist Claus Niewierra verantwortlich, der seit Mitte Mai 2023 das Zentrum für Energieholz (ZfE) der BaySF in Oberammergau leitet. Die BaySF sind bundesweit der einzige Staatsforstbetrieb, der eigens eine Einrichtung dafür aufgebaut und sich bei der Hackschnitzelvermarktung über Jahre professionalisiert hat, beispielsweise mit ENplus-zertifizierten Hackschnitzeln im Sortiment.


Die Rolle des Beirats im Projekt
Im WaKlimHo-Beirat sind bayerische Einrichtungen vertreten, die sich breitgefächert mit dem Thema Holzenergie beschäftigen – ob als Anbieter, Nutzer oder in beratender Funktion. Alle Teilnehmer betonten die Relevanz eines solchen Projektes in der heutigen Zeit. Auch wenn Bayern das Bundesland mit dem am Abstand höchsten Anteil von Holzenergie an der Wärme sei, gäbe es – vor allem im öffentlichen Bereich – noch erheblichen Nachholbedarf. Kommunen, Wirtschaft und Kirchen sind im Beirat vertreten und bestätigten sowohl das vielfältige Bild, das es hierzulande zum Thema gebe wie auch den Verbesserungsbedarf. Einrichtungen wie die Energieberatungen der Kreise und Städte sind hier in einer wichtigen Funktion. Übergreifend für alle Teilnehmer war der Wunsch nach einer einheitlichen Informationsschiene sowie nach gemeinsamen Kommunikationsaktivitäten zu hören. Projektleiterin Kil wird hierzu mit einem Konzept auf die Teilnehmer zukommen.
Im Beirat sind folgende Einrichtungen vertreten:

  1. Bayerischer Bauernverband
  2. Bayerischer Städtetag
  3. C.A.R.M.E.N. e.V
  4. Cluster Forst und Holz Bayern
  5. Evangelisch-Lutherische Pfründestiftung Bayern
  6. Fachverband Holzenergie
  7. Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
  8. Genossenschaftsverband Bayern
  9. Katholische Kirchenstiftung (Bistum Augsburg)
  10. Landesinnungsverband für das Bayerische Kaminkehrerhandwerk
  11. Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten
  12. Verband der Bayerischen Energieagenturen
  13. Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft