C.A.R.M.E.N.-WebKonferenz informierte zu biobasierten Additiven in der Kunststoffverarbeitung

In Kooperation mit BioFoN dem Zukunftsnetzwerk biobasierte Polymere fand am 07. April 2022 die C.A.R.M.E.N.-WebKonferenz rund um das Thema BioAdditive statt. Rund 55 Teilnehmende informierten sich bei der Veranstaltung zu diesem spannenden Thema.

Nach einer kurzen Vorstellung der Kooperationspartner startete die C.A.R.M.E.N.-WebKonferenz mit dem ersten Fachvortrag. Alexander Rusam, wissenschaftlicher Mitarbeiter am SKZ mit dem Aufgabengebiet der Materialentwicklung, referierte zu Einsatz und Potentialen biobasierter Additive in Kunststoffen. Zu Beginn skizzierte er eine exemplarische Kunststoffrezeptur. Anschließend wurde das von der FNR geförderte Projekt “Einsatz und Potential biobasierter Additive in Kunststoffen” vorgestellt, welches durch das SKZ und die BioMath GmbH bearbeitet wurde.

Im Anschluss folgte der gemeinschaftliche Vortrag von Dr. Torsten Germer (Robert Kraemer GmbH & Co. KG) und Sebastian Buschbeck (wissenschaftlicher Mitarbeiter der TU Chemnitz) mit dem Titel „Naturharze zur Modifikation der Eigenschaften von Biopolyestern”. Der Einstieg erfolgte durch die Vorstellung der Robert Kraemer GmbH & Co. KG, wo verschiedenste Harz-basierte Additive mit deren Eigenschaften vorgestellt wurden. Im zweiten Vortragsteil wurde seitens der TU Chemnitz näher auf die Herstellung von Compounds mit diesen Harz-Additiven eingegangen. Es wurden dabei die Schwierigkeiten, Eigenschaften und die Abbaubedingungen näher erläutert.

Nachfolgend berichtete Dr.-Ing. Wienke Reynolds von LignoPure im Vortrag “Lignin für hochwertige Materialanwendungen” über das große Potenzial eines der am häufigsten in der Natur vorkommenden Biopolymere, des Lignins. Es wurde aufgezeigt, dass es verschiedenste Quellen für die Substanz gibt und das sich dahingehend auch unterschiedliche Eigenschaften und Qualitäten ergeben. Zudem wurde darauf verwiesen, dass stark an der Gewinnung von Schwefel-freien Ligninen geforscht wird. Anschließend wurde auf die Einsetzbarkeit in Kunststoffen eingegangen und die sich dabei ergebenden Einflüsse aufgezeigt.

Jörg Dörrstein, Leiter für Forschung und Entwicklung bei der BioFibre GmbH, zeigte im Rahmen seines Vortrags ausgewählte Produktschienen des Unternehmens in denen BioAdditive einen wesentlichen Beitrag für die gewünschten Eigenschaften leisten. So wurden u.a. Prototypen für mehrfach verwendbare biologisch abbaubare Pflanzschutzhüllen vorgestellt.

Den letzten Vortrag übernahm Dr. Elke Metzsch-Zilligen, vom Fraunhofer LBF, die den Vortrag “Alles Bio oder Was? BioAdditive für Kunststoffe” vorstellte. Einleitend wurde hier der entwicklungsgeschichtliche Ursprung der ersten BioAdditive aufgezeigt. Anschließend wurde auf die weitere Entwicklung der BioAdditive Bezug genommen und zukünftige Anforderungen aufgezeigt. Nachfolgend wurden verschiedenste Klassen von Additiven aufgezeigt und typische biobasierte Vertreter genannt. Im Anschluss folgten aktuelle Forschungsvorhaben und mitunter bereits erste Erkenntnisse hierzu.

Die C.A.R.M.E.N.-Webkonferenz zeichnete sich durch informative Fachvorträge und einen sehr regen Austausch der Teilnehmenden aus.