30. C.A.R.M.E.N.-Symposium mit großen Themen für eine nachhaltige Zukunft

Manfred Weber: „Die größte Herausforderung beim Klimaschutz ist, die drei Prinzipien Umwelt, soziale Gerechtigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu verbinden“

Ministerialdirigent Rudolf Escheu, Vorstandsvorsitzender von C.A.R.M.E.N. e.V., eröffnete das diesjährige 30. C.A.R.M.E.N.-Symposium, welches am 04. und 05. Juli im Hotel Asam in Straubing stattfand. Er freute sich sehr, dass „… nach zwei Jahren ohne Präsenzveranstaltung, die Teilnehmenden sich endlich wieder zum fachlichen Austausch und zum Netzwerken treffen konnten.“ Die über 60 Referierenden, 270 Teilnehmende an zwei Tagen, darunter anwesende Vertreter und Vertreterinnen des Wirtschafts- und Landwirtschaftsministeriums und weiterer Behörden, Vertretende des Kompetenzzentrums und einige der 92 Mitglieder des Vereins wurden zu regen Diskussionen aufgerufen und sollen dadurch die „Rahmenbedingungen für den Klimaschutz“ prägen. Danach eröffnete Manfred Weber, Mitglied des Europäischen Parlaments, das Fachplenum mit der Frage „In welcher Welt wollen wir morgen leben?“. Er freute sich, dass die Europäer die Debatte im Klimaschutz anführen. Es gibt in naher Zukunft aber noch viele Herausforderungen zu meistern. Die Komponenten Umwelt, soziale Gerechtigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu verbinden, wird eine Mammutaufgabe, aber wir schaffen das. Er stelle sich im Anschluss den vielen Fragen der Teilnehmenden. Im Anschluss daran sprach Dr. Veronika Auer von der TH Rosenheim und Mitglied des Sachverständigenrats Bioökonomie Bayern über Lösungsansätze der Bioökonomie zur Bewältigung der bestehenden globalen Herausforderungen wie Klimawandel oder Ressourcennutzung. Sie betonte, dass eine nachhaltige, klimafreundliche und zirkuläre Ausgestaltung die Grundvoraussetzung eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems sei. Besonders die Potenziale des vielseitigen Rohstoffs Holz im Baubereich oder der Biotechnologie sollten noch stärker genutzt werden. Von entscheidender Bedeutung ist auch der Gedanke der Suffizienz: „Weniger ist das neu Mehr“.

Am Nachmittag fanden traditionell die ersten vier parallelen Fachblöcke statt. Dabei wurden Themen wie Eigenstrom sinnvoll nutzen und speichern, Motivation & Kommunikation für mehr Nachhaltigkeit im Alltag, Wind im Wald und Holznutzung zwischen Bioökonomie und Waldromantik behandelt. Auch am zweiten Tag des Symposiums wurde den Teilnehmenden spannende Fachvorträge und Diskussionen geboten. Die Expertinnen und Experten informierten mit Vorträgen zu Biobasierter Kreislaufwirtschaft, einer zukunftsfähigen Energieversorgung im Quartier, Solarenergienutzung abseits typischer Dachanlagen, Wärmenetzen als Systemdienstleiser der Energiewende und viele weitere Themen.

Traditionelle Abendveranstaltung mit Preisverleihung

Am Montagabend lud das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) zum feierlichen Abendempfang mit Preisverleihung in den Rittersaal im Straubinger Herzogsschloss. Nach den Grußworten vom zweitem Bürgermeister Dr. Solleder und der stellvertretenden Landrätin Altweck-Glöbl folgte eine Festrede von MDirig. Rudolf Escheu. Dr. Johann Niggl, Leitung der Abteilung Erneuerbare Energien und Energiedialog (StMWi), hielt für den abwesenden stellvertretenden Ministerpräsidenten Aiwanger die Festrede und die Glückwünsche zum 30. Jubiläum von C.A.R.M.E.N. e.V. Er lobte die Arbeit des Vereins der letzten 30 Jahre und dessen gute Vernetzung in der Branche. Im Anschluss daran übergab dieser und Ministerialdirigent Escheu die Förderpreise Nachwachsende Rohstoffe 2020 und 2021, gestiftet vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, und die Ernst-Pelz-Preise 2020 und 2021, da durch die Corona-Pandemie letztes Jahr keine Preisverleihung stattfand.

Die BENAS Biogasanlage GmbH gewann den Förderpreis 2020 für die Umsetzung eines innovativen Verfahrens, mit welchem Faserreststoffe aus der Bioenergieproduktion technisch nutzbar gemacht werden. Den Förderpreis 2021 geht jeweils an ackergold-das thüringer Strohlehmhaus eG und die hirner & riehl architekten & stadtplaner gemeinsam mit der Benediktinerabtei Plankstetten. Die ackergold-das thüringer Strohlehmhaus eG erhält den Preis für die herausragende Entwicklung eines Modulbausystems mit Wandmodulen aus Stroh, Lehm und Holz. hirner & riehl architekten & stadtplaner und die Benediktinerabtei Plankstetten werden für den Bau des dreigeschossigen Passivhauses St. Wunibald in Holzstrohbauweisen aus baubiologisch unbedenklichen Materialien gewürdigt. Der Ernst-Pelz-Preis 2020 geht an DITF Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf für die Entwicklung eines einzigartigen nachhaltigen Herstellungsverfahrens zur Produktion von Carbonfasern auf Basis von Holz. Die J. Rettenmaier & Söhne GmbH & Co. KG wird mit dem Ernst-Pelz-Preis 2021 für die herausragende Entwicklung eines Trägerstoffs aus Cellulose für Home & Personal Care Produkte gewürdigt. Im Anschluss an die Preisverleihung fand eine kurze Talkrunde mit den Preisträgern und Preisträgerinnen, Preisstifter Jochen Pelz und Ministerialdirigent Rudolf Escheu statt. Als Abschluss der Preisverleihung würdigte Herr Escheu den Geschäftsführer von C.A.R.M.E.N. e.V., Edmund Langer, für 30 Jahre Tätigkeit bei C.A.R.M.E.N. e.V. Er bedankte sich in Stellvertretung für das ganze Team und freute sich „…auf die nächsten 30 Jahre, denn das Team sprüht vor Ideen“.

Circa 5.400 Zeichen, Abdruck frei, Belegexemplar erbeten.

One Comment

  1. Pingback: Förderpreis – Hirner Riehl Architekten

Comments are closed.