Studie 2024 zur Wärmewende: Wärmepumpen legen zu – soziale Herausforderungen bleiben

Überblick über die aktuelle Wärmewende in Deutschland

Die Wärmewende in Deutschland macht Fortschritte, doch nicht alle Haushalte profitieren gleichermaßen. Die aktuelle Studie des Ariadne Wärme- & Wohnen-Panels 2024, an der rund 15.000 Haushalte teilnehmen, zeigt: Wärmepumpen gewinnen an Bedeutung, aber die Mehrheit heizt weiterhin mit fossilen Energieträgern – oft aus finanziellen Gründen.

Politische Rahmenbedingungen prägen die Wärmewende

Die Wärmewende wird stark durch politische Vorgaben bestimmt, denn das Gebäudeenergiegesetz (GEG) wurde seit 2022 mehrfach reformiert. Ziel ist es, den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme wie Wärmepumpen zu fördern und die Energieeffizienz im Gebäudesektor zu steigern. Diese Reformen führten zu Debatten über die soziale Zumutbarkeit und finanzielle Tragbarkeit. Die Studie zeigt, dass viele Haushalte die Klimaziele unterstützen, jedoch fehlen oft klare Förderwege, Planungssicherheit und finanzielle Unterstützung – insbesondere bei älteren und unsanierten Gebäuden.

Wärmepumpen auf dem Vormarsch – fast gleichauf mit fossilen Heizungen

Eine zentrale Erkenntnis ist, dass Wärmepumpen 2024 fast genauso häufig neu installiert wurden wie fossile Heizkessel (0,5 % gegenüber 0,7 %). Das unterstreicht ihre wachsende Bedeutung als Schlüsseltechnologie für klimafreundliches Heizen. Haushalte mit Wärmepumpe profitieren von deutlich niedrigeren Heizkosten (13,80 €/m²) und zeigen mit 51 % eine hohe Zustimmung zur CO₂-Abgabe.

Zustimmung zur CO₂-Abgabe: Akzeptanz hängt von Wohnsituation und Kostenbelastung ab

Die Akzeptanz der CO₂-Abgabe liegt stabil bei etwa 35 %, während rund 36 % sie ablehnen. Besonders Haushalte mit energieeffizienten Gebäuden oder klimafreundlichen Heizsystemen unterstützen die Abgabe. Die subjektive Wahrnehmung der Heizkosten beeinflusst die Einstellung mehr als die tatsächlichen Kosten, sodass manche Haushalte, die wenig zahlen, die Abgabe ablehnen, weil sie sich belastet fühlen.

Energetische Sanierungen nehmen leicht zu – Zielwerte noch nicht erreicht

Die energetische Sanierungsrate der Gebäudehülle steigt seit 2021 leicht an, doch mit 1,1 % im Jahr 2024 liegt sie weiterhin unter dem Regierungsziel von 2 %. Einkommensstarke Eigentümer:innen von Ein- und Zweifamilienhäusern sind aktiver bei Sanierungen. Der Fenstertausch ist die häufigste Maßnahme, während die Dämmung des Kellerbodens selten durchgeführt wird.

Heizkosten steigen – soziale Belastungen bleiben hoch

Trotz technischer Fortschritte steigen die Heizkosten weiter an. Im Median lagen die jährlichen Heizkosten 2024 bei etwa 1.800 € pro Haushalt, was einem Anstieg von 12,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Haushalte mit niedrigem Einkommen (unter 1.700 €/Monat) zahlen über 20 €/m² und wenden rund 9 % ihres Einkommens für Heizkosten auf, während wohlhabendere Haushalte nur 3 % ihres Einkommens dafür aufbringen müssen.

Fazit: Fortschritte sichtbar – mehr soziale Unterstützung notwendig

Technologische Fortschritte bei Wärmepumpen und Sanierungen sind erkennbar, doch soziale Herausforderungen bleiben. Für eine gerechte Wärmewende braucht es gezielte Förderprogramme, mehr Planungssicherheit und Unterstützung für einkommensschwache Haushalte.


Weiterführende Informationen und Download der Studie

🔍 Die vollständigen Ergebnisse finden Sie hier:
👉 Ariadne Fokusreport 2024 – Wärme & Wohnen