Veranstaltung „Bioökonomie von regional zu bayernweit“ am Hafen Straubing

Am 21. Juli fand am Hafen Straubing die Veranstaltung „Bioökonomie – von regional zu bayernweit“ des Cross-Cluster-Projekts rebana statt. Ziele des Projekts sind Transferpotenziale aus regionalen Ansätzen der Bayerischen Bioökonomiestrategie aufzeigen und zur Entstehung neuer, branchenübergreifender Wertschöpfungsnetzwerke beizutragen. Die Cluster Ernährung, Chemie Cluster Bayern und Umweltcluster Bayern boten Vertretern von Hochschulen, Forschungsinstituten, Unternehmen und Multiplikatoren den Rahmen, sich durch Fachvorträge zu informieren und auszutauschen. Zunächst gab Frau Dr. Benedikte Hatz vom SKZ Würzburg einen Überblick über bayerische und deutsche Fördermöglichkeiten im Bereich der Biökonomie, v.a. unter Beteiligung von klein- und mittelständischen Unternehmen. Das Fraunhofer IGB stellte seine drei Standorte Stuttgart, Straubing und Leuna vor, und ging dabei auf die Möglichkeiten und Herausforderung des Scale-Ups laborerprobter Prozesse in ihrer Demo-Anlage in Leuna ein. HeiQ RAS aus Regensburg machte in seinem Vortrag die Bedeutung von branchenübergreifenden Innovationsnetzwerken deutlich, um Kooperationen zu initiieren und so die Bündelung von Kompetenzen entlang einer ganzen Wertschöpfungskette zu erreichen.

Gestartet hatte die rebana-Veranstaltung mit einer Führung durch die Bioethanol-Anlage von Clariant, die vor genau 10 Jahren ihren Betrieb in Straubing aufgenommen hat. „Die Hauptaufgabe dieser Anlage ist Know-how zu generieren“, so Gruppenleiter der Verfahrenstechnik Björn Hühnlein. Neben der Optimierung des sunliquid-Verfahrens auf Basis von Weizenstroh, werden hier Untersuchungen mit anderen Ausgangsstoffen durchgeführt. So müssen etwa die Enzyme zum Aufschluss der Lignozellulosefasern auf das jeweilige Ausgangsmaterial angepasst werden. Mögliche landwirtschaftliche Reststoffe zur Ethanolproduktion sind beispielsweise Reisstroh in Asien oder Zuckerrohrmelasse in Südamerika. Mit dem Verkauf von Lizenzen für das sunliquid-Verfahrens, soll der patentierte Prozess international Anwendung finden.

Im Juni startete die kommerzielle Bioethanolanlage von Clariant in Rumänien. Ein Teil der Straubinger Belegschaft ist vor Ort, um dort in der Anfangszeit mit ihren Erfahrungen zu unterstützen.

Im Spätherbst ist eine dritte Veranstaltung zum Projekt rebana geplant: „Bioökonomie – von bayernweit zu (inter-)national“.