Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen

Investitionskosten

Biogasanlagen stellen eine erhebliche Investition dar, die gut überlegt und geplant werden muss. Die Höhe der Investitionskosten hängt von der Größe der geplanten Biogasanlage, von den Substraten die zum Einsatz kommen sollen, von den Gegebenheiten am geplanten Standort und von vielen weiteren Faktoren ab.

Allgemein ist eine deutliche Kostendegression mit zunehmender Anlagengröße festzustellen. Bei kleinen Anlagen unter 100 kW installierter elektrischer Leistung und einen hohen Anteil an Gülle sind Investitionskosten bis zu 10.000 Euro pro kW durchaus realistisch. Bei Biogasanlagen im Megawattbereich können die spezifischen Investitionskosten auch deutlich unter 3.500 Euro pro kW liegen. Bei den Kosten für die Errichtung der Biogasanlage muss die Sicherheit der Biogasanlage an erster Stelle stehen. Zum einen ist die Sicherheit der an der Anlage arbeitenden Personen in jedem Fall zu gewährleisten. Zum anderen sind Verunreinigungen, etwa von Gewässern zu vermeiden. Bei der Qualität der Bauteile und bei der Messtechnischen Ausstattung der Anlage, bei Sicherheits- und Warnvorrichtungen können daher keine Abstriche bei den Kosten gemacht werden.

 Finanzierung

In der Regel werden Biogasanlagen weitestgehend finanziert. In Bayern sind der Großteil der Anlagen landwirtschaftliche Biogasanlagen. Häufig werden diese von einem Landwirt oder auch von mehreren gemeinschaftlich betrieben. Durch die gesicherte Vergütungszeit von 20 Jahren ist die Finanzierbarkeit von Biogasanlagen gegeben.

Weitere Informationen zur Finanzierung von Biogasanlagen finden Sie in der Publikation „Finanzierung von landwirtschaftlichen Biogasanlagen – eine Hilfestellung“ im Biogas Forum Bayern.

Ausgaben und Einnahmen

Neben den Kapitalkosten lassen sich betriebsgebundene Kosten aufführen. Dazu zählt insbesondere die Instandhaltung der Biogasanlage. Daneben stellt die Arbeitszeit für die Bedienung der Biogasanlage einen wichtigen Punkt dar. Die verbrauchsgebundenen Kosten setzen sich aus den Kosten für die Substrate, evtl. den Kosten für Zündöl, dem Eigenstrombedarf der Anlage, den Ausbringkosten der Gärprodukte und weiteren Punkten zusammen. Insbesondere die Substratkosten stellen bei den Nawaro-Biogasanlagen mit bis zu über 50% den größten Kostenpunkt der gesamten jährlichen Ausgaben dar.

Auf der Einnahmenseite bildet die EEG-Vergütung den wichtigsten Faktor. Die Höhe dieser Vergütung hängt davon ab welche Substrate in der Biogasanlage zum Einsatz kommen und in welchem Jahr die Biogasanlage in Betrieb genommen wurde. Außerdem nimmt die spezifische Vergütungshöhe mit der Anlagengröße ab. Möchte man also Aussagen über die Vergütung für eine bestimmte Biogasanlage machen muss immer der Einzelfall betrachtet werden.

Neben den Einnahmen für den erzeugten Strom können Einnahmen für die Nutzung der Abwärme erzielt werden. Diese Einnahmen können den entscheidenden Ausschlag für die Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage geben. Schon bei der Planung sollte daher das Projekt von den Möglichkeiten der Wärmenutzung her angegangen werden. Auch wenn es sich um kostengünstige Abwärme handelt kann diese nicht kostenlos abgegeben werden. In der Regel fallen zunächst Kosten an, etwa für die Errichtung eines Wärmenetzes. Außerdem muss die Abgabe der Wärme versteuert werden. Weitere Erlöse können aus der Verwertung des Gärproduktes gezogen werden, wenn dadurch der Zukauf von Mineraldünger ersetzt werden kann.