Biowerkstoffe können zur Ressourcenwende beitragen, indem sie durch den Einsatz von Nachwachsende Rohstoffe fossile Ressourcen ersetzen und regionale Wertschöpfungsketten stärken. Gerne informieren wir daher Unternehmen und alle interessierten Personengruppen zu Vor- und Nachteilen mit Blick auf die Nachhaltigkeitsaspekte dieser innovativen Werkstoffe und bieten Beratung mit Fokus auf deren Verwendungsmöglichkeiten.
Unsere Themen
Verwendung von Biowerkstoffen
Unter dem Begriff „Biowerkstoffe“ versteht man heute Materialien, die vollständig oder teilweise aus Nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Je nach Art des Werkstoffes kann dabei der Anteil der Nachwachsenden Rohstoffe unterschiedlich groß ausfallen. Man unterteilt die Biowerkstoffe häufig in die Biokunststoffe und die sogenannten Biokomposite bzw. Bioverbundwerkstoffe, die wiederum in naturfaserverstärkte Kunststoffe (NFK) und Wood-Plastic-Composites bzw. Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe (WPC) unterteilt werden. Weitere Informationen finden Sie hier.
Biokunststoffe
Die Begriffe „Biokunststoff“ bzw. „Bioplastik“ sind nicht gesetzlich geschützt und werden daher auch nicht immer einheitlich verwendet. In der Regel versteht man darunter jedoch Kunststoffe, die entweder biobasiert (d.h. aus Nachwachsenden Rohstoffen bestehen) oder biologisch abbaubar sind. Sie können aber auch beide Eigenschaften aufweisen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Biologische Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit
Produkte aus biologisch abbaubaren Kunststoffen gelten nur dann als kompostierbar, wenn sie sich unter definierten Bedingungen in einem Kompostierungssystem, z.B. der industriellen Kompostierung oder dem Heimkompost, innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne zu Wasser, Kohlendioxid und Biomasse abbauen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Nachhaltigkeitsaspekte bei Biowerkstoffen
Biowerkstoffe bestehen zu einem wesentlichen Teil oder auch gänzlich aus Nachwachsenden Rohstoffen. Sie helfen dabei, endliche Ressourcen einzusparen, das Klima zu schützen und regionale Wertschöpfungsketten zu stärken.
Der internationale Treffpunkt für die Chemie-, Kunststoff- und Werkstoffindustrie findet vom 22. bis 24. September 2025 in Siegburg bei Köln statt. C.A.R.M.E.N. e.V. unterstützt diesen wichtigen Branchentreff mit einer Konferenzpartnerschaft. Die Konferenz, die erwartungsgemäß mehr als 500 Teilnehmende willkommen heißen wird, präsentiert neue Lösungen und aktuelle Innovationen, um fossilen Kohlenstoff durch Biomasse, CO₂-Nutzung und Recycling zu ersetzen.
In diesem Jahr werden Spitzenrednerinnen und -redner aus Industrie, Wissenschaft und Politik drei Tage lang in 75 Vorträgen, 20 Podiumsdiskussionen und 12 Workshops einem internationalen Fachpublikum die neuesten fossilfreien Technologien, Innovationen, politischen Auswirkungen, Märkte und Investitionen vorstellen. Unternehmen, Verbände und Institute sind eingeladen, ihre eigenen Workshops zu veranstalten und an der Ausstellung teilzunehmen – eine frühzeitige Anmeldung wird empfohlen, da nur eine begrenzte Anzahl von Ständen zur Verfügung steht.
Die weltweit einzigartige Veranstaltung deckt die gesamte Wertschöpfungskette von alternativen Kohlenstoffrohstoffen über die chemische Industrie, die Materialbranche, Produkthersteller und Markeninhaber ab und richtet sich auch an Investoren und politische Entscheidungsträger. An der letzten Konferenz im Juni 2024 nahmen fast 500 Personen aus 32 Ländern teil, 90 % davon aus der Industrie.
Weitere Informationen und Anmeldung (mit 20% Ermäßigungscode für das C.A.R.M.E.N.-Netzwerk: RMC25-CARMEN-7676k) unter: https://renewable-materials.eu
Am 10. November lädt das SKZ Würzburg die Teilnehmenden des Netzwerks und alle an CREATE Interessierten zum 1. Symposium und Kick-Off der Fachforen nach Würzburg ein. Das Symposium, das unter dem Titel „Kunststoffe in Zeiten der Bioökonomie“ steht, ist ein Ort der Diskussion, des Austauschs und der Vernetzung.
Es erwartet Sie ein ganztägiges, abwechslungsreiches Programm mit interessanten Vorträgen verschiedener Referierender, einer Podiumsdiskussion sowie dem Kick-off der Fachforen. Deren Ziel ist es, Hemmnisse zu identifizieren und prioritäre Fragestellungen der Akteure entlang der Wertschöpfungskette zu erarbeiten, um den Aufbau eines starken Netzwerks sowie neue Wege zur Nutzung Nachwachsender Rohstoffe in der Kunststoffbranche zu fördern.
Sie haben am Tag des Symposiums die Möglichkeit, an zwei der fünf themenspezifischen Foren teilzunehmen und sich dort mit Ihren Anliegen und Ihrem Know-how aktiv einzubringen. Die Auswahl der Fachforen erfolgt im Rahmen der Anmeldung.
Das C.AR.M.E.N-Fachforum „Kreislaufschließung durch Biomasse“ steht an diesem Tag unter dem Titel „Herausforderungen der Kreislaufschließung“. Nico Arbeck von C.A.R.M.E.N. e.V. startet das Forum mit einem kurzen Impuls zu den Anforderungen an echte Kreislaufschließung, nämlich nachhaltige Rohstoffe, durchdachte End-of-Life-Strategien und transparente Verbraucherinformation.
Danach sind Sie gefragt, denn wir wollen wissen: welchen Herausforderungen sehen Sie sich in Ihrem Handlungsfeld gegenübergestellt? Gemeinsam mit Expert:innen entwickeln Sie Ansätze für zukunftsfähige Materialkreisläufe und verleihen Ihren Anliegen und Erfahrungen gezielt Gehör – sowohl innerhalb des Forums als auch im weiteren Diskurs.
Sollten Sie darüber hinaus an einer Beteiligung in Form eines Pitchs oder eines Ausstellungsstandes interessiert sein, so teilen Sie dies bitte über den Anmeldelink mit. Das SKZ nimmt dazu gerne Kontakt mit Ihnen auf.
Agenda im Überblick
09:00 Uhr
Ankommen und Rundgang durch die Ausstellung
10:00 Uhr
Grußworte von Dr. Klaus-Peter Potthast, Ministerialdirigent des bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
10:15 Uhr
CREATE im Überblick und aktuelle Forschungsziele des SKZ
10:30 Uhr
Impulsvorträge zu aktuellen Trends und Entwicklungen von: Michael Carus (CEO & Founder nova institut GmbH), Dr. Laura Teuber (Researcher R&D and Technology UPM Biochemicals GmbH), N.N., (TecPart Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V.)
11:00 Uhr
Kaffeepause
11:15 Uhr
Podiumsdiskussion: „Biobasierte Kunststoffe im Spannungsfeld von Markt und Nachhaltigkeit“ (Vortragenden der Impulse, Dr. Klaus-Peter Potthast und Dr. Hermann Achenbach, Bereichsleiter Nachhaltigkeit & Kreislaufwirtschaft, SKZ)
12:00 Uhr
Speed-Pitches: Lösungen & Challenges aus dem Netzwerk
12:30 Uhr
Mittagspause & Rundgang durch Labore und Technika des SKZ
14:30 Uhr
1. Parallelsession der fünf CREATE-Fachforen (Teilnahme an zwei unterschiedlichen Fachforen möglich)
15:30 Uhr
Kaffeepause
15:45 Uhr
2. Parallelsession der fünf CREATE-Fachforen (Teilnahme an zwei unterschiedlichen Fachforen möglich)
CREATE wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Für die Projektleitung ist das SKZ – Kunststoff-Zentrum Würzburg zuständig und wird bei der Durchführung von den Projektpartner Umweltcluster Bayern, Chemie-Cluster Bayern und C.A.R.M.E.N. e.V. unterstützt.
Biokunststoffe sind Kunststoffe mit besonderen Eigenschaften. Der Begriff „Biokunststoff“ ist jedoch nicht gesetzlich geschützt und wird nicht einheitlich verwendet. Er wird sowohl für aus Nachwachsenden Rohstoffe hergestellte, man spricht hier auch von biobasierten oder biogenen Kunststoffen, als auch für biologisch abbaubare Kunststoffe verwendet. Diese beiden Eigenschaften sind jedoch nicht immer gleichzeitig erfüllt. So werden auch dauerhafte Kunststoffe auf Basis Nachwachsender Rohstoffe und biologisch abbaubare Kunststoffe aus fossilen Rohstoffen als „Biokunststoffe“ bezeichnet.
Beispiele für biobasierte Kunststoffe sind Bio-PE, Bio-PP, Bio-PET, Celluloseacetat oder PLA. Als Ausgangsmaterialien für biobasierte Kunststoffe dienen Nachwachsende Rohstoffe wie z. B. Stärke, Zucker, Pflanzenöle, Lignin oder Cellulose. Vermehrt kommen auch Rest- und Abfallstoffe zum Einsatz z. B. Stroh, Lignin oder Holzreststoffe. Beispiele für biologisch abbaubare Kunststoffe sind PLA, PBAT, PBS, Stärke-Blends, Cellulosehydrat oder PHA/PHB.
Können Biokunststoffe auch kompostierbar sein?
Ja, bestimmte biologisch abbaubare Kunststoffe und daraus hergestellte Produkte können auch kompostierbar sein. Wichtig ist jedoch, die Begriffe kompostierbar und biologisch abbaubar voneinander zu trennen. Den Kompostierbarkeit erfordert einen biologischen Abbau in einer vorgegebenen Zeitspanne und unter vorgegeben Bedingungen (z. B. im Heimkompost oder in der industriellen Kompostierung). Diese Anforderungen und die Bewertung der Kompostierbarkeit biologisch abbaubarer Kunststoffe, ihrer Verwertung durch Kompostierung, die Anforderungen an zusätzliche Bestandteile (z. B. Additive, Farbstoffe, Klebstoffe) sowie die Qualität des erhaltenen Komposts sind in den europäischen Normen DIN EN 14995 bzw. DIN EN 13432 beschrieben. Kompostierbare Produkte sind an bestimmten Siegeln wie dem Keimling, DIN industriell kompostierbar, OK Compost INDUSTRIAL, DIN Gartenkompostierbar und OK Compost Home erkennbar.
Welche Rohstoffe werden zur Produktion von Biokunststoffen eingesetzt?
Grundsätzlich eigenen sich eine Vielzahl Nachwachsender Rohstoffe für die Produktion von biobasierten Kunststoffen. Die am häufigsten eingesetzten Rohstoffe sind Stärke, Zucker, Cellulose und Pflanzenöle. Aktuell wird versucht vermehrt auch Rest- und Abfallstoffe aus der Land- und Forstwirtschaft oder der Industrie einzusetzen. Weitere Möglichkeiten sind tierische Rohstoffe wie tierische Fette, Kasein, Chitin und Chitosan, Collagen (Gelatine) und andere Proteine sowie pflanzliche Naturharze und Wachse.
Dürfen alle Biokunststoffprodukte in der Biotonne entsorgt werden?
Nein, laut Bioabfallverordnung (BioAbfV) sind nur biologisch abbaubare Abfallbeutel aus Biokunststoff für die Sammlung in der Biotonne zugelassen. Man erkennt zugelassene Beutel am Keimlings-Logo. Städte und Landkreise haben jedoch die Möglichkeit, die Verwendung in ihren Abfallsatzungen zu untersagen. Vor dem Einsatz sollten Sie sich daher über die örtlichen Vorschriften informieren. Weitere Fragen und Antworten zu biologisch abbaubaren Bioabfallbeutel finden Sie in unserem FAQ zu Bioabfallbeuteln
Alle anderen Produkte aus Biokunststoffen, werden über die für Kunststoffe etablierten Verwertungswege entsorgt. Für Verpackungen ist dies der gelben Sack bzw. die gelbe Tonne oder die Sammlung über die Wertstoffhöfe.
Forschungsprojekt „BioSinn: Kunststoffe in der Umwelt“
Mit der Frage, ob es eine sinnvolle Option ist, bestimmte Produkte aus biologisch abbaubaren Kunststoffen herzustellen, befasste sich ein über das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördertes Projekt unter dem Titel „BioSinn“.
Über das Projekt hat das Nova-Institut gemeinsam mit einem Experten-Rat aus Industrie, Wissenschaft und Politik 25 Anwendungen identifiziert, für die eine biologische Abbaubarkeit eine gute oder sogar die beste “End-of-Life-Option” darstellt. C.A.R.M.E.N. e.V. hat sich mit einem Sitz im Experten-Beirat beteiligt und daran mitgewirkt, sinnvolle Anwendungen biologisch abbaubarer Kunststoffe zu erarbeiten und relevante Informationen in Form von Steckbriefen auszuarbeiten. Der Eintrag von gut 170.000 Tonnen Kunststoff könnte der Umwelt in Deutschland so dauerhaft erspart werden.
Zur Webseite: BioSinn – Kunststoffe in der Umwelt
Bio-Beutel: Praxistest
Im Projekt wurde die Kaskadennutzung – d.h. die mehrfache Verwendung – eines neuen biobasierten, kompostierbaren Obst- und Gemüsebeutel als Verpackung und Frischhaltebeutel von Lebensmitteln sowie als Sammelbeutel für organische Küchenabfälle zur Entsorgung in der Biotonne in der Praxis getestet: vom Lebensmittelhandel, über die Verbraucherinnen und Verbraucher bis hin zur Abfallwirtschaft.
Mehrere Monate lang war der für das Projekt neu entwickelte Bio-Beutel im Straubinger Lebensmittelhandel bei EDEKA und REWE an der Obst- und Gemüsetheke kostenfrei verfügbar und konnte ausgiebig getestet werden. Über Umfragen sowie Bioabfall- und Kompostanalysen wurden zum einen Erkenntnisse über das Verhalten und die Akzeptanz von Verbraucherinnen und Verbrauchern gegenüber biobasierten kompostierbaren Beuteln gewonnen. Zum anderen wurde untersucht, ob der Bio-Beutel die Qualität des kommunal gesammelten Bioabfalls und des daraus gewonnen Komposts beeinflusste. Da Projekt wurde vom StMWi gefördert und endete im Jahr 2022.
Zur Webseite: Praxistest Bio-Beutel
Das Förderprogramm “Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen” des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zielt auf die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Bioökonomie. Dabei spielt die nachhaltige Gewinnung und Nutzung von Biomasse aus der Land-, Forst- und Abfallwirtschaft die entscheidende Rolle. Im Rahmen des Förderprogramms “Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen” werden Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben in den folgenden Bereichen gefördert: Nachhaltige erneuerbare Ressourcen – Gewinnung, Erzeugung und Bereitstellung, Ressourcenaufbereitung und -verarbeitung, Produkte aus nachhaltigen erneuerbaren Ressourcen, Herausforderungen des Wandels und
Gesellschaftlicher Dialog. Weitere Informationen finden Sie hier.
BayBioökonomie-Scale-Up
Mit dem Förderprogramm „BayBioökonomie-Scale-Up“ unterstützt das Bayerische Wirtschaftsministerium den Übergang zu einer kohlenstoffbasierten Kreislaufwirtschaft. Gefördert werden Produktionsanlagen, die Nachwachsende Rohstoffe oder biogene Rest- und Abfallstoffe verwenden und Treibhausgasemissionen reduzieren. Weitere Informationen finden Sie hier.
Unser Beratungsangebot
Wir beraten und informieren Sie gerne rund um das Thema Biowerkstoffe – online, telefonisch oder persönlich vor Ort!
Hier finden Sie unsere C.A.R.M.E.N.-Experten in diesem Bereich:
NicoArbeck
Dr. DanielBerki-Kiss
[juicer name="carmenev" per="4"]
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