Das Bauen mit heimischem Holz bietet die Möglichkeit, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte nachhaltig miteinander zu verbinden. So wird das Holz etwa ohne lange Transportwege gewonnen, was die Umweltbelastungen signifikant reduziert. Außerdem können sich die Kunden und Bauherren sich sicher sein, dass das verwendete Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt. Dafür sorgt das bayerische und deutsche Waldgesetz. Darüber hinaus fördert der Einsatz von heimischem Holz lokale Betriebe und schafft Arbeitsplätze in der Forst- und Holzwirtschaft von den Waldbauern über die Säger bis hin zu Vertrieb und Bau. Das stärkt die regionale Wertschöpfung und trägt zur wirtschaftlichen Stabilität der Kommunen bei – insbesondere im ländlichen Raum.
Regionalmarken für mehr Transparenz und Vertrauen
Holzprodukte mit regionalem Gütesiegel genießen ein hohes Vertrauen bei Bauherren und Architekten, was die Vermarktung und Akzeptanz erleichtern. Gleichzeitig sichern sie eine einheitliche Qualität und Verarbeitung nach entsprechenden Standards. In Bayern gibt es verschiedene Regionalmarken und Zertifizierungen, die es ermöglichen ganz bewusst und Holz beziehungsweise regional produzierte Holzprodukte zurückzugreifen. Unter anderem führt etwa die Zertifizierungsorganisation PEFC seit 2015 das Regional-Siegel „Heimisches Holz aus Bayern“ und garantiert damit, dass für die Produkte ausschließlich bayerisches Holz verwendet wird. Aber auch weitere Regionen – darunter „Heimisches Holz aus Oberfranken“ oder „Heimisches Holz aus dem Bayerischen Oberland“ haben bereits ihre eigenen Siegel ins Leben gerufen. Auch die „Holzversorgung Oberpfalz eG“ hat sich als Genossenschaft verschiedener Handwerksunternehmen dem regionalen Versorgungskreislauf verschrieben.
Jetzt reinhören: Die Wertschöpfer I Folge 3: Holz vo‘ da Hoam
Ein weiteres Beispiel für heimisches Holz ist auch die Bayerwaldtanne. Im Gespräch mit Heinrich Weingärtner, Gründer der Initiative „Holz vo‘ da Hoam“, folgt Teresa Hofmann (C.A.R.M.E.N. e.V.) der regionalen Wertschöpfungskette vom Wald bis auf den Bau.

Außerdem im Interview:
– Josef Späth, Inhaber des Sägebetriebs Späth
– Johann Geiger, Waldbautrainer (LWF)
– Florian Brunner, Inhaber des Architekturbüros quadrat45°
Initiativen und Vereine für das heimische Holz
Für mehr Bekanntheit und Aufmerksamkeit zeichnet der „Regionale Holzbaupreis der Staatsregierung“ jedes Jahr aus, die Holz aus regionaler Herkunft in nachhaltiger Weise nutzen. Dieser Preis fördert den Einsatz von Holz im Bauwesen und unterstützt die Klimaziele des Freistaats Bayern. Er richtet sich an Kommunen, Landkreise und Träger von Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten. Darüber hinaus engagieren sich noch weitere Vereine und Initiativen dafür, das heimische Holz und die daraus entstehenden Produkte zu fördern; so etwa das “Holzforum Allgäu e.V.” oder “Wir bauen auf heimisches Holz e.V.”
Passend zum Thema “Regionales Bauen mit heimischen Holz” bietet C.A.R.M.E.N. e.V. am 29. Oktober ein kostenfreies WebSeminar an. In einer Praxisschau stellt Alois Loferer, 1. Bürgermeister Bad Endorf, das neue Schulzenturm der Superlative vor und spricht über die Herausforderungen, die ein solches Holzprojekt – insbesondere für Kommunen – mit sich bringen. Holzbauer Franz Wörndl zeigt, wie es gelingt kann auch mit Themen wie Produktknappheiten und Verfügbarkeiten umzugehen und im hohen Maße regional zu bauen.
Weitere Informationen zum Holzbau und nachhaltigen Bauen allgemein gibt es auch gesammelt unter www.carmen-ev.de/bauen/