Asche – wertvoller Dünger oder Giftmüll?

Fachgerechte Verwertung oder Entsorgung der Holzaschen von Biomasseheizwerken bereitet den Betreibern in der Praxis immer wieder Probleme.

In so manchen Brennstofflieferverträgen sind die Waldbauern verpflichtet, die anfallenden Aschen zurück zu nehmen. Doch ist damit eine fachgerechte Verwertung oder Entsorgung gewährleistet? Auf der sicheren Seite ist der, der einen zertifizierten Entsorger beauftragt. Dieser lässt sich das Abholen der Aschecontainer aber teuer bezahlen. Zwischen 100 und 350 € pro Tonne werden je nach Aschefraktion im Schnitt berechnet, was bei einem großen Heizwerk ordentlich zu Buche schlägt.

Generell enthalten Holzaschen wertvolle Nährstoffe wie Phosphor, Kalium, Calcium und Magnesium, sodass eine Verwertung als Düngemittel für Wald und Acker nahe liegt. Sofern die Vorgaben der Düngemittelverordnung eingehalten werden können, ist die Aufbereitung der Aschen aus naturbelassenen Hölzern zu einem zugelassenen Düngemittel ein sinnvoller Weg. Allerdings kann es auch zu einer bedeutenden Anreicherung von Schwermetallen kommen. Deren Gehalte, sowie die Gehalte von PAKs steigen in der Regel von der Rostasche über die Zyklonasche bis hin zur Filterasche an. Daher sind Feinstflugaschen aus Elektro- oder Gewebefiltern dauerhaft aus dem Stoffkreislauf auszuschließen und müssen deponiert werden.

Pflichtlektüre: Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat ein Aschemerkblatt „Verwertung und Beseitigung von Holzaschen“ veröffentlicht, das die bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen zusammenfasst und daraus Empfehlungen zum Umgang mit Holzaschen abgeleitet.

Mit der Gütesicherung von Holzaschen zum Zwecke ihrer Verwendung als Düngemittel befasst sich die Bundesgütegemeinschaft Holzasche e.V. Insbesondere für größere Heiz-oder Heizkraftwerke ergeben sich durch ein Gütesiegel Chancen die Entsorgungskosten für Asche zu senken.

Ascheanfall

Während Qualitäts-Holzpellets nur einen Aschegehalt von maximal 0,5 % aufweisen, kann der Prozentanteil bei Waldrestholz mit hohem Rinden und Nadelanteil schon bei 2,5% liegen. Landschaftspflegematerial ist diesbezüglich noch höher einzustufen und bei halmgutartigen Brennstoffen liegen die Werte schon mal zwischen 5 und 10%. Hinzu kommen Steine, Sande, Nägel und unverbrannte Organik.

Literatur, Medienberichte

Aschemerkblatt des Bayerischen Landsamtes für Umwelt: Verwertung und Beseitigung von Holzaschen