C.A.R.M.E.N.-Webkonferenz gibt Handlungsempfehlungen für landwirtschaftliche PV-Anlagen

Am 15. April 2021 veranstaltete C.A.R.M.E.N. e.V. in Kooperation mit dem Deutschen Bauernverband e.V. die Webkonferenz „Perspektiven für landwirtschaftliche PV-Anlagen nach Ende der EEG-Vergütung“. Die Veranstaltung war mit etwa 270 Teilnehmenden, vorwiegend aus der Landwirtschaft, sehr gut besucht. Im Rahmen der digitalen Veranstaltung beleuchteten die Referenten Möglichkeiten für den Weiterbetrieb von ausgeförderten Anlagen auf landwirtschaftlichen Betrieben.
Zu Beginn führten Larissa Auzinger und Tabea Falter von C.A.R.M.E.N. e.V. nach einer kurzen Begrüßung zum Thema hin und leiteten anschließend durch das Programm.

Im ersten Fachvortrag erläuterte Sebastian Schaule vom Deutschen Bauernverband e.V. die Neuerungen für PV-Anlagen im EEG 2021. Dabei ging er insbesondere auf die neuen Bestimmungen für Freiflächenanlagen und die neuen Regelungen für ausgeförderte Anlagen ein. Zudem erläuterte er die neue Bestimmung für den Eigenverbrauch, nach der Anlagen mit einer Leistung bis zu 30 kWp, und nicht mehr wie bisher 10 kWp, von der EEG-Umlage befreit sind.

Im Anschluss referierte Emil Gehring vom bayrischen Bauernverband e.V. über die verschiedenen Vermarktungsmöglichkeiten für ausgeförderte Anlagen. Er erläuterte, dass die Anlagenbetreibenden dabei die Wahl zwischen dem Bezug einer Einspeisevergütung, der Eigenversorgung, der sonstigen Direktvermarktung oder Kombinationen der einzelnen Vermarktungsformen haben. Außerdem ging er noch auf die Möglichkeit des Repowering/Neubaus ein. Abschließend zeigte er Hilfestellungen für die wirtschaftliche Bewertungen der einzelnen Optionen auf.

Nach einer kurzen Kaffeepause stellte Stefan Hartmann vom KTBL e.V. konkrete Möglichkeiten für den Eigenstromverbrauch in der Landwirtschaft vor. Dabei zeigte er zunächst die wirtschaftlichen Vorteile der Eigenversorgung auf. Anschließend ging er auf die Eigenverbrauchspotenziale verschiedenen landwirtschaftlicher Betriebe ein, unter anderem auf die Milchvieh- und Schweinehaltung. Abschließend zeigte er noch die Möglichkeit auf, den Anteil des selbstverbrauchten Stroms durch Sektorenkopplung, wie beispielsweise E-Mobilität oder Power-to-Heat, zu steigern.

Der nächste Vortrag, gehalten von Sven Ullrich von photovoltaik.eu, behandelte das Thema „Kosten sparen durch Speicherlösungen in der Tierhaltung“. Ullrich ging dabei insbesondere der Frage nach, wann die Einbindung eines Speichers wirtschaftlich ist, sowie der Frage, worauf beim Kauf geachtet werden muss. Gegen Ende seines Vortrags zeigte er noch einige Möglichkeiten der Speichernutzung auf. So stellte er beispielsweise vor, wie ein Speicher zur Lastspitzenkappung eingesetzt werden kann.

Der letzte Vortrag „Fördermöglichkeiten durch das Bundesprogramm Energieeffizienz“ wurde von Gert Schmid von der Renergy Consulting GmbH gehalten. Er zeigte dabei insbesondere auf, welche Fördersummen durch die Umstellung der Anlagen von Volleinspeisung hin zu Eigenversorgung bezogen werden können und an welche Bedingungen dies geknüpft ist. Seine Erklärungen veranschaulichte er durch konkrete Beispiele. Er betonte dabei, dass für die erfolgreiche Umsetzung eine frühzeitigte Planung sinnvoll ist.

Nach jedem der fünf Vorträge wurden die Fragen aus dem Publikum an die Referierenden weitergegeben und beantwortet. Zum Abschluss der Veranstaltung kamen alle Referenten nochmal zu einer kurzen Diskussionsrunde zusammen, bei der themenübergreifende Fragen geklärt wurden. Zentrales Thema war dabei, welche konkreten Handlungsempfehlungen für Anlagenbetreibende, deren Vergütung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nach 20 Jahren ausläuft, gegeben werden können. Dabei waren sich nahezu alle Beteiligten einig, dass die Umstellung auf Eigenversorgung und damit verbundene Maßnahmen zur Steigerung in den meisten Fällen am sinnvollsten sind.

Circa 3.800 Zeichen, Abdruck frei, Belegexemplar erbeten.