Waldumbau ist nicht immer schön aber notwendig und alternativlos

  • Durch Klimawandel (Trockenheit, Sturm, Borkenkäfer, Hitze) sind viele Bestände instabil.
  • Ohne aktiven Waldumbau (Mischwälder, klimaresiliente Baumarten, strukturreiche Bestände) drohen großflächige Verluste und unkontrollierte Kohlenstofffreisetzung.
  • Der Umbau setzt Holzernte voraus: Altbestände müssen schrittweise entnommen werden, um Platz und Licht für neue, stabile Mischbestände zu schaffen.

➡️ Holzernte ist kein Selbstzweck, sondern eine Klimaanpassungsmaßnahme: Waldumbau ist Klimaschutz.

Kurzfristig darf der Holz-Vorrat auch sinken

denn das ist kein Problem, sondern klimapolitisch akzeptabel oder sogar notwendig, wenn …

  • Das Holz stofflich und energetisch genutzt wird,
  • Der neue Wald langfristig stabiler und produktiver wird,
  • Der Wald langfristig nicht zur Nettoquelle wird, sondern der Vorrat später wieder zunimmt.

➡️ Das ist ein Beispiel für ein „temporäres Kohlenstoffinvestment“: Man gibt gespeicher­ten Kohlen­stoff frei, um das System zukunftsfähig zu machen, was langfristig zu mehr Bindung und Risikoab­senk­ung bringt. Die Kombination aus stofflicher + energetischer Holznutzung verbessert die Gesamt-Kohlenstoffbilanz, der Waldumbau steigert die künftige Resilienz und Produktivität. (siehe auch: Landesstelle für Wald und Forstwirtschaft, LWF)

Holz vollständig nutzen heißt: maximalen Klimanutzen sichern

Wenn ohnehin Holz geerntet werden muss (Umbau, Pflege, Kalamitäten), dann ist der größte Klimaeffekt erreichbar, wenn:

  1. Hochwertiges Holz → stofflich genutzt (Bauholz, langlebige Produkte, Substitution von Beton/Stahl),
  2. Niedrigwertiges und Restholz → energetisch genutzt (Substitution von Öl/Gas),
  3. Holzprodukte am Ende → ebenfalls energetisch verwertet. (Substitution von Öl/Gas)

➡️ Dann wird der Kohlenstoff aus dem Baum umfänglich genutzt, und jedes Mal fossile Emissionen ersetzt. Man nennt das „Kaskadennutzung“ – der IPCC bezeichnet sie ausdrücklich als „climate-smart use of harvested wood“.

Fazit: Waldumbau + Holznutzung + Energieverwertung = beste langfristige Klimastrategie.

Das Gegenteil – also Stilllegung ohne Umbau – führt häufig dazu, dass Bestände zusammen­brechen, Biomasse ungenutzt verrottet oder verbrennt, und dann mehr CO₂ freigesetzt wird, ohne fossile Substitutionseffekte. Auch wenn der Holzvorrat in Deutschland im Zuge des notwendigen Waldumbaus vorübergehend abnimmt, ist eine aktive, vollständige Holznutzung – mit stofflicher Verwertung und energetischer Reststoffnutzung – klimawirksam positiv. Sie ermöglicht die Anpassung der Wälder an den Klimawandel, sichert langfristig höhere CO₂-Bindungspotenziale und ersetzt zugleich fossile Energien und emissionsintensive Materialien.