Ananas-Papier und Torfersatz aus Schokobohnen

Manchmal ist der Plan B besser als Plan A. Das beweisen aktuell 62 Start-ups und Gründer*innen aus Deutschland und darüber hinaus. Für sie steht das B für „biobasiert, Business, Bayern“ und damit für den Start-up-Wettbewerb „PlanB“. Der Wettbewerb richtet sich an junge Unternehmen, die mit ihrer Geschäftsidee den Weg in eine Zukunft ohne fossile Rohstoffe weisen. Die eingereichten Ideen haben das Potenzial, unser Wirtschaften nachhaltiger zu gestalten. Nun steht die Prämierung der besten Ideen an.

Ein Blick auf die fünf Final-Teams zeigt: die Themenvielfalt in der Start-up-Szene der Bioökonomie ist groß. Die Gemeinsamkeit: alle wollen einen Nachhaltigkeitsbeitrag leisten. Circular Carbon aus Würzburg nutzt Biomasse-Reste aus der Lebensmittelproduktion wie Schokobohnen-Schalen oder Weintrester, um daraus Prozessdampf und Pflanzenkohle herzustellen. Diese Pflanzenkohle wiederum kann als wertvoller Biodünger, Wasserspeicher (Torfersatz) für Substrate oder Futteradditiv genutzt werden. Das Team von Eco:fibr, einer Ausgründung aus der Uni Hannover, hat einen Prozess entwickelt, um ebenfalls aus landwirtschaftlichen Reststoffen, nämlich aus der Ananas-Ernte, Zellstoff für verschiedene Anwendungen herzustellen. Das hat Effekte auf die Abholzung von Wäldern und bietet eine zusätzliche Einnahmequelle für Ananas-Produzent*innen, die sonst für die Entsorgung der Reste zahlen müssten.

Im Bereich Agrar-Innovationen ist Lite+Fog aktiv. Das Team aus Berlin beschäftigt sich mit Vertical Farming. Ziel von Vertical Farming-Ansätzen ist, Flächen- und Wasserverbrauch zu reduzieren und Böden zu schonen. Alleinstellungsmerkmale von Lite+Fog sind die Bewässerung mit Hilfe von Nebel, AI-Steuerung und der Fokus auf Nachhaltigkeit bei den verwendeten Materialien für Bauteile. Mit einer mikrobiologischen Lösung will das Team von Microbify für mehr Nachhaltigkeit im Gassektor sorgen. Die Forscher*innen aus Regensburg nutzen bereits vorhandene, unterirdische Gasspeicher, um dort von Mikroorganismen grünes Erdgas produzieren zu lassen. Nakt aus Darmstadt haben ein Textil entwickelt, das aus stärkehaltigen Pflanzen und Grünabfällen hergestellt wird, weder erdölbasierte Kunststofffasern noch Baumwolle werden benötigt. Der erste Use Case: ein waschbares, nachhaltiges Abschminktuch.

Am 23. Juni 2021 werden zum vierten Mal die besten Geschäftsideen und Start-ups aus der biobasierten Wirtschaft prämiert. Erstmalig wird es einen interaktiven Livestream geben, der es den Zuschauer*innen ermöglicht, aktiv über die Vergabe des Publikumspreises abzustimmen und Fragen an die Start-ups zu stellen. Nach einer spannenden Key Note von Elisa Naranjo, der Nachhaltigkeitsexpertin des Berliner Start-up Überfliegers Einhorn, werden die fünf besten Start-ups um den Gewinn toller Prämien pitchen.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.