An jedem Kunststoff kann es zum Abrieb von Mikroplastik kommen, so auch an der Beschichtung der Rotorblätter von Windkraftanlagen (WKA). Grundsätzlich ist jede Emission von Mikroplastik in die Umwelt, egal von welcher Herkunft, negativ zu bewerten. Die Mengen, die von Rotorblättern stammen, sind allerdings, verglichen mit anderen Quellen, eher gering . Fraunhofer UMSICHT hat in einer Publikation die Quellen und Mengen von Mikroplastik identifiziert. Dabei wurde der Abrieb von Reifen als mit Abstand größte Quelle ausgemacht. Der Faserabrieb von Haushaltswäsche ist eine größere Mikroplastikquelle als der Abrieb an den Rotorblättern. Diese Untersuchung zeigt, dass Windkraftanlagen lediglich für einen geringen Teil der Mikroplastikemissionen in die Umwelt verantwortlich sind. Selbst, wenn man den Zubau und den damit einhergehenden größeren Anlagenbestand in Zukunft in Betracht zieht, werden die Mikroplastikemissionen von Windkraftanlagen an den gesamten Mikroplastikemissionen einen eher geringen Anteil einnehmen.
Definition Mikroplastik
Wenn von Mikroplastik die Rede ist, handelt es sich in der Regel um Kunststoffe mit einer Größe von unter 5 mm bis zu einer Größe von 1 µm.
Relation des Mikroplastikabriebs an Rotorblättern
Schätzungen von Experten gehen im schlimmsten Fall von einer Erosion von 10 kg Beschichtung pro Windkraftanlage über 20 Jahre aus. Als realistisch betrachtet wird ein Zehntel davon, was 1 kg Beschichtung pro Windkraftanlage über 20 Jahre oder 0,05 kg pro Jahr und Anlage ergibt. Es macht Sinn, diese Menge in Relation zu der gesamten Menge an Mikroplastik zu setzen, die sich ständig in der Atmosphäre befindet und zu Boden geht. Für die Fläche Deutschlands wurden ungefähr 1.200 t Mikroplastik berechnet, die pro Jahr zu Boden fallen. Für die Fläche des Nationalparks Bayerischer Wald als Beispiel bedeutet dies einen jährlichen Niedergang an Mikroplastik aus der Atmosphäre von ungefähr 913 kg pro Jahr.
Weiterführende Informationen finden Sie im „Faktencheck zur Belastung und zu den Gefahren durch Mikroplastikabrieb von den Windkraftanlagen (WKA) im Altdorfer Wald (AW)“ von Prof. Dr. Andreas Klamt.
Intakte Rotorblätter sind essenziell
Damit eine WKA möglichst effizient arbeitet, ist es wichtig, Beschädigungen an der Oberfläche der Rotorblätter möglichst schnell zu beheben. Beschädigte Rotoroberflächen führen zu einem Effizienzverlust und somit zu einem niedrigeren Stromertrag, was nicht erwünscht ist. Die Forschung, zum Beispiel das Fraunhofer Institut, arbeitet an innovativen Beschichtungen, die beispielsweise widerstandsfähiger sind und somit Wartungszyklen vergrößern, und aus umweltfreundlicheren Materialien bestehen.
Weitere Informationen zu Windkraft und Mikroplastik
Neutrale und fundierte Informationen zum Thema finden Sie in unserem C.A.R.M.E.N.-Flyer “Mikroplastik”. Weiterführende Daten und Fakten bieten darüber hinaus unter anderem der Energieatlas Bayern sowie Fraunhofer Institute:
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