FAQ – Wasserstoff

Warum ist Wasserstoff wichtig für die Energiewende?
Wasserstoff ist ein kleines Molekül mit großer Wirkung. Warum es aber für die Energiewende so essenziell ist, ist eine weitreichende Frage. Zusammengefasst kann man sagen, dass bei der Herstellung mittels Elektrolyse (hier wird Wasser mithilfe von Strom in seine Bestandteile zerlegt) Überschussstrom aus Erneuerbaren Energien genutzt werden kann und somit die Stromnetze entlastet werden. Der erzeugte Wasserstoff kann dann in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz kommen, u. a. in Anwendungen, die nicht elektrifiziert werden können und auch sonst keine Möglichkeit haben „erneuerbar“ zu werden. Darüber hinaus ist Wasserstoff ein Langzeitspeicher, der Energie aus dem Sommer in den Winter „transportieren“ kann.
Welche Wasserstofffarben gibt es?
Die Bundesregierung hat die fünf Farben grün, orange, türkis, grau und blau definiert. Darüber hinaus werden von verschiedenen Akteuren viele weitere Farben benannt.
Grüner Wasserstoff wird mittels Elektrolyse mithilfe von Strom aus Erneuerbaren Energie hergestellt. Orangefarbener Wasserstoff stammt aus Biomasse oder wird mithilfe von Strom aus Anlagen der Abfallwirtschaft erzeugt. Bei türkisem Wasserstoff wird Methan in Wasserstoff und festen und damit speicherbaren Kohlenstoff gespalten. Grauer Wasserstoff wird aus fossilen Energieträgern hergestellt. Das CO2 entweicht dabei in die Atmosphäre. Wird dieses CO2 aufgefangen und gespeichert oder genutzt, so spricht man von blauem Wasserstoff.
Ist Wasserstoff eigentlich gefährlich?
Wasserstoff ist ein Energieträger und birgt – wie alle anderen Energieträger auch – gewisse Risiken. Durch den bereits jahrzehntelangen Einsatz von Wasserstoff in der Industrie sind diese aber bereits lange bekannt und beherrschbar. Für den Umgang mit Wasserstoff gibt es ausreichend Sicherheitsvorkehrungen, Normen und Vorgaben. Wasserstoff sollte daher weder über- noch unterschätzt werden. Detaillierte Informationen zum Thema „Wasserstoff – Risiken erkennen und vermeiden“ finden Sie hier.
Wo soll Wasserstoff zukünftig eingesetzt werden?
Die Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff sind vielseitig und reichen vom privaten PKW bis hin zur Chemieindustrie. Allerdings ist nicht jede Anwendung gleich effizient und zielführend. Da Wasserstoff kurz- und mittelfristig ein knappes Gut bleiben wird, wird empfohlen, diesen zuallererst in Anwendungen einzusetzen, die nicht anders zu defossilisieren, also auf Erneuerbare Energien umzustellen sind. Dies beinhaltet z. B. die Stahl- und Chemieindustrie, Gaskraftwerke sowie den Schwerlastverkehr.
Kann ich Wasserstoff zum Heizen verwenden?
Technisch gesehen ja – wobei die erforderlichen Geräte (wasserstofffähige Gasbrennwerttherme oder Brennstoffzelle) meist noch nicht serienreif und am Markt verfügbar sind. Von der Effizienzseite her betrachtet, schneidet Wasserstoff hier aber schlecht ab, s. auch FAQ „Wo soll Wasserstoff zukünftig eingesetzt werden?“. Außerdem: je niedriger die Effizienz, desto höher die Kosten. Weitere Informationen zum Thema „Wärme aus Wasserstoff – eine zukunftsfähige Option?“ finden Sie hier.
Sind die Erdgasnetze für den Transport von Wasserstoff geeignet?
Laut einer DVGW-Studie ja. Diese besagt, dass der Großteil des in Deutschland bestehenden Erdgasnetzes auch für den Transport von Wasserstoff verwendet werden kann. Voraussichtlich müssen aber einige Einbauteile ertüchtigt oder ausgetauscht werden. Allerdings bleibt die Frage, ob in Zukunft die bisherigen Leitungen überhaupt bestehen bleiben oder ob in Gegenden, die z. B. im privaten Bereich auf Fernwärme setzen, die aktuell verbauten Erdgasleitungen rückgebaut werden. Zur DVGW-Studie gelangen Sie hier.
Was ist der Unterschied zwischen Elektrolyseur und Brennstoffzelle?
Die Brennstoffzelle kehrt die Reaktion der Elektrolyse um. Bei der Elektrolyse wird mithilfe von Strom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Die Brennstoffzelle wiederum erzeugt Strom (und reines Wasser) aus Wasserstoff und (Luft-) Sauerstoff. Bei beiden Umwandlungsprozessen fällt nutzbare Wärme an.