Kommunen und öffentliche Verwaltung – auf dem Weg zur Klimaneutralität

Am 16.05. fand die C.A.R.M.E.N.-WebKonferenz „Kommunen und öffentliche Verwaltung auf dem Weg zur Klimaneutralität“ mit ca. 40 Teilnehmenden statt.

Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden, die Staatsregierung möchte dies in diesem Jahr bereits erreichen. Hierbei soll Vermeiden vor Verringern stehen, nur die nicht vermeidbaren Emissionen sollen kompensiert werden. In dieser Veranstaltung zeigten verschiedene Akteure, wie der Weg zur Klimaneutralität angegangen und beschritten werden kann.

Im ersten Vortrag präsentierte Dr. Tobias Mayer das Landesamt für Umwelt (LfU), das sich mit seinen verschiedenen Standorten bereits auf den Weg zur Klimaneutralität gemacht hat, wie die Ergebnisse der THG-Bilanz 2019-2021 deutlich machen. Er stellte vor, dass das LfU mit Hilfe von 40 identifizierten Einzelmaßnahmen in den Bereichen Liegenschaften, wie massiver Ausbau der Photovoltaik und Anschluss an nachhaltige Fernwärme, Mobilität wie Umbau des Fuhrparks sowie Einbeziehung der Arbeitswege der Mitarbeiter in die Klimaschutzmaßnahmen, Beschaffung im Bereich Kältemittel und Technik, Ver- und Entsorgung tätig ist. Zudem werden Maßnahmenprogramme zu den Themen Mitarbeitermobilität, Verpflegung und Digitalisierung verfolgt.

Sebastian Hartmann von eza! stellte die Vorgehensweise von eza! bei der Bilanzierung von Kommunen vor. Hierbei orientiert man sich an den Vorgaben des Greenhouse-Gas-Protocols und stellt die Bereiche Wärme- und Kälteenergie, Stromverbräuche und Erzeugung, Geschäftsfahrten, -reisen und Fuhrparkdaten sowie Mitarbeitendenmobilität in den Fokus. Vorgegangen wird anhand eines von eza! entwickelten Fragebogens.

Die Stadt Moosburg bilanziert bislang ihre THG-Emissionen noch nicht, bietet aber verschiedene Maßnahmen im Bereich des Klimaschutzes an, die sich direkt an die BürgerInnen wenden. Beispielsweise wird im Neubaugebiet die Unterlassung der Nutzung fossiler Energieträger vorgeschrieben, für BürgerInnen werden PV + Speicher sowie Balkonkraftwerke finanziell gefördert, ebenso natürliches Dämmen und Sanieren, Solarthermie sowie der Kauf von Lastenrädern. Viele der Angebote, wie beispielsweise auch die Möglichkeit zur Energieberatung für BürgerInnen, Vorträge für alle Altersgruppen können vorbildhaft für andere Kommunen wirken.

Im letzten Vortrag stellte Philipp Dafe die Aktion Klima + vor, eine Initiative des Landkreises München in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Ebersberg-München gGmbH mit dem Ziel, Klimaschutzprojekte in der Region und weltweit gemeinschaftlich und im regionalen Wirtschaftskreislauf zu finanzieren. Mit dem Erwerb von „Zukunft+ Zertifikaten“ können Privatpersonen, Unternehmen, Kommunen und deren Verwaltungen den Klimaschutz im Landkreis München unterstützen und gleichen gleichzeitig die eigenen unvermeidbaren CO2-Emissionen aus.

Anregungen für mehr Nachhaltigkeit bei der Beschaffung von Büro- und Schulmaterial sind in folgenden C.A.R.M.E.N.-Broschüren enthalten:
Nachhaltige Produkte im Büroalltag – Eine Orientierungshilfe
Nachhaltige Produkte im Schulalltag – Eine Orientierungshilfe