Energieeffizienz im Fokus: Unternehmensnetzwerk RENi trifft sich zum digitalen Austausch

Am Mittwoch, den 11. November 2020 traf sich das Regionetzwerk Energieeffizienz Niederbayern (RENi) zum coronabedingten digitalen Austausch. Inhaltlich befassten sich die fünf niederbayerischen Unternehmen während der halbtägigen Veranstaltung mit aktuellen Entwicklungen im Energierecht: der EEG-Novelle 2021 sowie dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Dazu informierten Susanne Bausch und Matthias Albrecht von Becker Büttner Held PartGmbB (BBH) aus München in zwei Fachvorträgen.

Netzwerkmoderator Stefan Heins, C.A.R.M.E.N. e.V., begrüßte die Teilnehmenden und bedauerte zugleich, dass ein Austausch vor Ort momentan nicht möglich ist: „Die aktuelle Pandemielage macht es uns leider unmöglich, die klassischen regelmäßigen Treffen mit den beliebten Werksführungen in diesem Jahr wie gewohnt durchzuführen. Wir sind dennoch froh, dass das Interesse an Effizienzthemen auch während der Coronakrise nicht abgenommen hat und freuen uns, das Netzwerk vorerst auf digitalem Wege weiterhin zu begleiten und zu unterstützen“.

Die Energieexpertinnen und Experten der Unternehmen beim digitalen RENi-Austausch

Am Anfang des Netzwerktreffens standen die bisherigen Erfahrungen der Unternehmen während der Pandemie im Mittelpunkt. Diese fielen je nach Branche sehr unterschiedlich aus. Während die Automobilzulieferer ein Auf- und Ab während der letzten Monate erlebten, blieben die lebensmittelproduzierenden und andere systemrelevante Betriebe weitgehend wirtschaftlich unbeschadet. Allen gemeinsam waren jedoch kurzfristig erforderliche und aufwendige Anpassungen an strengere und sich ändernde Hygieneauflagen.

Im Anschluss setzen sich die Teilnehmenden mit den aktuellen Entwicklungen im Energierecht auseinander. Rechtsanwältin Susanne Bausch, BBH, fokussierte dazu in ihrem Vortrag die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes 2021, welche Anfang des kommenden Jahres in Kraft treten soll. Der diesjährige Referentenentwurf sei von Branchenvertretern mit großer Spannung erwartet worden. Die vorläufigen Informationen seien jedoch noch mit Vorsicht zu genießen, da der Gesetzgeber in der Vergangenheit häufig für eine Überraschung gut war.

Matthias Albrecht, Leiter des Bereichs Energierecht bei BBH, widmete sich daran anschließend dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Dabei stellte er die Funktionsmechanismen und Details des nationalen Emissionshandels heraus und zeigte auf, inwieweit Unternehmen vom BEHG betroffen sein werden.

Den Abschluss des Online-Meetings bildete die Festlegung des Einsparziels. Das Netzwerk einigte sich während des Treffens auf gemeinsame Einsparungen von 2,36 Mio. kWh im Zuge der Netzwerklaufzeit. Dieses Ziel soll über Energieeinspar- und Effizienzmaßnahmen wie alternative Kühlsysteme, Anpassung und Optimierung von Druckluftnetzen, Kesselsteuerung und Lastoptimierung mittels Energiemanagementsystemen sowie Prozessoptimierung und Ersatz von Prozessdampf durch Heißwasser erreicht werden.

Auch wenn eine digitale Besprechung den Austausch vor Ort nicht in Gänze ersetzen kann, wurde das „Netzwerktreffen auf Distanz“ von den Teilnehmenden positiv bewertet. Mittlerweile sei man an den digitalen Austausch gewöhnt, resümierten die Energieexperten der Unternehmen. Auch Stefan Heins ist optimistisch, die Netzwerkarbeit auf diesem Wege konstruktiv weiterzuführen. „Wir freuen uns das nächste Treffen im Februar zu den Themen Wartung und Energieeffizienz sowie Druckluftüberwachung vorzubereiten und die Netzwerkarbeit trotz der erschwerten Bedingungen weiter voranzutreiben.“, verabschiedete Stefan Heins die Teilnehmenden.

Mitglieder des RENi sind die niederbayerischen Unternehmen ADM Spyck GmbH, Brandt Schokoladen GmbH + Co. KG, Kautex Textron GmbH & Co. KG, Tanne Kunststofftechnik GmbH sowie Wallstabe & Schneider GmbH & Co. KG.

Das Regionetzwerk Energieeffizienz Niederbayern (RENi) wurde im Herbst 2019 auf Initiative des C.A.R.M.E.N. e.V. gegründet. Ziel ist die Steigerung der Energieeffizienz in den beteiligten Unternehmen, d. h. weniger Energieverbrauch, weniger Umweltbelastung, weniger Kosten!

Interessierte niederbayerische Unternehmen, die zukünftig Teil des Netzwerks werden möchten, können sich unter https://been-i.de informieren oder direkt an C.A.R.M.E.N. e.V. wenden.

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