Das Regionetzwerk Energieeffizienz Niederbayern (RENi) zu Gast bei Dichtungshersteller Wallstabe & Schneider

Am Mittwoch, den 12. Februar 2020 traf sich das Regionetzwerk Energieeffizienz Niederbayern (RENi) beim Dichtungshersteller Wallstabe & Schneider in Niederwinkling. Mit dem ersten Netzwerktreffen starten die teilnehmenden Unternehmen in den regelmäßigen fachlichen Austausch über die Netzwerklaufzeit von zwei Jahren. Inhaltlich stand das diesmalige Treffen ganz im Zeichnen der Technologie der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK). Hierzu referierten die KWKK-Experten Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch von Institut für Energietechnik IfE GmbH sowie Dr. Klaus Ramming der AGO AG Energie + Anlagen.

Gastgeber Wallstabe & Schneider hat sich der Fertigung von Dichtungen verschrieben. Das traditionsreiche Unternehmen wurde 1960 von Wolf Wallstabe und Fritz Schneider gegründet und befindet sich bis heute zu einhundert Prozent in Familienbesitz. Der technische Geschäftsführer, Kai Peters, begrüßte die Netzwerkteilnehmenden und gab einen Einblick in die Schwerpunkte des Unternehmens. Das Kerngeschäft liege auf spezialisierten Dichtungen, die hauptsächlich in der Automobilbranche zum Einsatz kommen. Über die Jahre habe sich das Unternehmen ein beträchtliches Knowhow angeeignet und könne maßgeschneiderte Lösungen für seine Kunden liefern.
Wallstabe & Schneider ist bereits erfahrener Netzwerkteilnehmer und war auch Bestandteil des von C.A.R.M.E.N. e.V. moderierten Vorläufernetzwerks EN². Energieeffizienz spiele vor dem Hintergrund eines globalisierten Wettbewerbs eine zunehmende Rolle für das Unternehmen, betonte Peters.

Die Herstellung von Dichtungen ist ein energieintensiver Prozess. Laut Energie- und Umweltmanager Thomas Geiger konnten über die letzten Jahre durch Produktionsoptimierung und vieler weiterer Stellschrauben bereits beträchtliche Erfolge für die Energieeffizienz des Unternehmens geleistet werden. Geiger gab zudem einen Einblick in das Energiemanagementsystem, welches das Unternehmen seit einigen Jahren nutze. Die Erfassung der Daten spiele eine enorme Rolle dabei, Einsparpotenziale und Herausforderungen schnell aufzudecken.

Die Teilnehmenden des 1. Netzwerktreffens (v. l.): Thomas Geiger (Wallstabe & Schneider GmbH & Co. KG), Tobias Doblinger (C.A.R.M.E.N. e.V.), Herbert Münsterer (Kautex Textron GmbH & Co. KG), Max Thaler (Brandt Schokoladen GmbH + Co. KG), Ute Morwinksi und Marc Bolesta (ADM Spyck GmbH), Stefan Heins (C.A.R.M.E.N. e.V.) und Martin Tanne (Tanne Kunststofftechnik).

Das niederbayerische Unternehmen könne zudem mit einem eigenen BHKW Erfahrungen im Bereich der KWK vorweisen. Das Thema der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung ist nicht neu, hat jedoch kürzlich wieder Aufwind erhalten, seit der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mit seiner KWK-Roadshow durch die bayerischen Regierungsbezirke zieht, um ausgewählte Best-Practice-Beispiele vorzustellen. Die Thematik stieß auch bei den Anwesenden auf reges Interesse. Die Netzwerkteilnehmenden befassen sich bereits seit längerem mit der Technologie und erwägen, wie sich KWKK sinnvoll im eigenen Betrieb realisieren bzw. optimieren und erweitern lässt.
Kraft-Wärme-Kopplung kann für viele Unternehmen Sinn machen, stellten die Referenten des Netzwerktreffens Prof. Dr.-Ing. Brautsch und Dr. Ramming heraus. Wichtig sei jedoch immer die passgenaue Ausrichtung der Technologie an die Gegebenheiten vor Ort, betonte Brautsch in seinem Vortrag. So könnten bis zu 30 Prozent Primärenergie eingespart werden. Leider gebe es mitunter bürokratische Hürden. Es sei daher immer förderlich, sich Unterstützung durch ausgewiesene Experten einzuholen.

Dr. Ramming von der AGO AG Energie + Anlagen erklärte grundlegende Funktionstechniken unterschiedlicher KWKK-Anlagen mit einem Fokus auf Absorptionskälteanlagen und konnte die vielen technische Fragen der Teilnehmenden beantworten.
Die Wallstabe & Schneider GmbH & Co. KG ist neben der ADM Spyck GmbH, Brandt Schokoladen GmbH + Co. KG, Kautex Textron GmbH & Co. KG und der Tanne Kunststofftechnik GmbH Teil des RENi-Unternehmensnetzwerkes.

Das Regionetzwerk Energieeffizienz Niederbayern (RENi) wurde im Herbst 2019 auf Initiative des C.A.R.M.E.N. e.V. gegründet. Ziel ist die Steigerung der Energieeffizienz in den beteiligten Unternehmen, d. h. weniger Energieverbrauch, weniger Umweltbelastung, weniger Kosten!

Interessierte niederbayerische Unternehmen, die zukünftig Teil des Netzwerks werden möchten, können sich unter www.been-i.de informieren oder direkt an C.A.R.M.E.N. e.V. wenden.

Circa 3.800 Zeichen, Abdruck frei, Belegexemplar erbeten.