Schafwolle, ein Nachwachsender Rohstoff, hat in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung in unserem Alltag verloren. Waren früher Pullover, Jacken und Mäntel aus Schafwolle im Winter unersetzlich, wurden Schals, Mützen, Handschuhe, Socken aus 100 % Schafwolle gestrickt, so werden mittlerweile viele Textilien aus synthetischen Materialien hergestellt.
Populär gewordene Ausnahme bildet Outdoor-Kleidung aus Merino-Wolle, die mit einem hohen Wollanteil ihren Einzug in die Kleiderschränke der Outdoor-Fans gefunden hat. Die Wolle für diese Textilien stammt jedoch selten aus Deutschland.
Das C.A.R.M.E.N.-WebSeminar „Der Markt für Schafschurwolle aus Deutschland“ am 14. Januar 2026 ab 14 Uhr betrachtet den heimischen Markt für Schafschurwolle. Dieser erste Vortrag zum Thema „Schafwolle“ mit Sebastian Mähler, Finnoval GmbH, startet mit einer ausführlichen Analyse des deutschen Schafwollmarktes, die im Jahr 2023 veröffentlicht wurde. Untersucht wurde der Stand der heimischen Schafwolle sowie deren verschiedene Nutzungsmöglichkeiten. Daraus abgeleitet wurden Handlungsbedarfe und entsprechende Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Der kostenfreie Vortrag richtet sich an schafhaltende Betriebe, Wollverarbeiter, Textilproduzenten, Endverbrauchende, den Handel, sowie zivilgesellschaftliche Organisationen und alle fachlich Interessierten.
Zur Anmeldung
Das WebSeminar ist kostenfrei, eine Anmeldung über Sewobe erforderlich. Hier finden Sie den Link zur Anmeldung.
Heimische Schafwolle
Derzeit gibt es in Deutschland 1,5 Mio Schafe, die jährlich ca. 6000 t Schafwolle liefern. Schafwolle ist eine natürliche, regionale Faser, die hierzulande aktuell trotz ihrer hervorragenden Eigenschaften wie Langlebigkeit, wasserabweisende Fähigkeiten und klimaregulierend, mit hohem Dämmwert leider sehr wenig verwertet wird. Wolle bringt den hiesigen Schafhaltern sehr geringe Erlöse, die häufig noch nicht einmal die Kosten für die Schafschur abdecken. Insbesondere das Fehlen einer Wollwäscherei stellt die Schafhalter und Verarbeiter von Schafwolle vor Probleme oder zusätzliche Kosten für Transport und Logistik. Zusätzlich trägt auch die Konkurrenz von vermeintlich qualitativ höherwertiger günstigerer Wolle aus dem Ausland dazu bei, dass Wolle nicht selten verworfen, verbrannt oder zumindest aufgehoben wird, in der Hoffnung, sie noch sinnvoll und wirtschaftlich verwerten zu können.
In einzelnen Vorträgen möchte C.A.R.M.E.N. e.V. die Situation der Schafhalter, insbesondere des Schafwollmarktes unter die Lupe nehmen, in Praxisbeispielen die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten der Schafwolle aufzeigen und innovative Formen der Schafwollvermarktung vorstellen.
Weitere Infos:
C.A.R.M.E.N. berät und informiert Sie gerne. Eine Übersicht zu Themen und Veranstaltungen sowie unsere Ansprechpartner*innen finden Sie hier: https://www.carmen-ev.de/biooekonomie/
