C.A.R.M.E.N.-Check: Naturdämmstoffe

Mythen zum Thema Naturdämmstoffe: Es gibt einige falsche Annahmen zu Naturdämmstoffen, die oft zu Unsicherheiten bei der Wahl der richtigen Dämmung führen. Einige dieser häufigsten Mythen sind, dass Naturdämmstoffe eine erhöhte Brandgefahr darstellen, dass sie von Schädlingen befallen werden oder dass sie leicht schimmeln. Diese Vorstellungen sind jedoch oft unbegründet und basieren meist auf mangelndem Wissen zu den Eigenschaften und der korrekten Anwendung von Naturdämmstoffen. Dieser Check möchte mit einigen dieser bekannten Mythen aufräumen und zeigen, dass Naturdämmstoffe in vielen Punkten sogar besser abschneiden als konventionelle Dämmstoffe. Einige der am weitesten verbreiteten Mythen über Naturdämmstoffe und die Fakten:

„Naturdämmstoffe haben eine schlechtere Dämmwirkung und können nicht überall eingesetzt werden.“

Viele Naturdämmstoffe wie Holzfaser und Zellulose können mit konventionellen Dämmstoffen gut mithalten. Sie sind gut wärmedämmend und punkten vor allem im sommerlichen Hitzeschutz. Sowohl im Neubau als auch bei der Altbausanierung können sie in Dach, Wand und Decke eingesetzt werden, eine Ausnahme ist die Perimeterdämmung.

„Naturdämmstoffe sind leicht entflammbar und erhöhen die Brandgefahr.“

Bei unsachgemäßem Einbau und hoher Feuchtigkeit können Naturdämmstoffe genauso wie konventionelle Dämmstoffe anfangen zu schimmeln. Eine fachgerechte Wärmedämmung reduziert hingegen das Risiko von Schimmelbildung, da sie die Oberflächentemperatur der Wände erhöht und so die Bildung von Kondensat verhindert. Insbesondere Naturdämmstoffe können Feuchtigkeit gut regulieren, sind daher weniger anfällig für Schimmelbildung und punkten gerade im Wärmedämmverbundsystem.

„Naturdämmstoffe fördern Schimmelbildung.“

Bei unsachgemäßem Einbau und hoher Feuchtigkeit können Naturdämmstoffe genauso wie konventionelle Dämmstoffe anfangen zu schimmeln. Eine fachgerechte Wärmedämmung reduziert hingegen das Risiko von Schimmelbildung, da sie die Oberflächentemperatur der Wände erhöht und so die Bildung von Kondensat verhindert. Insbesondere Naturdämmstoffe können Feuchtigkeit gut regulieren, sind daher weniger anfällig für Schimmelbildung und punkten gerade im Wärmedämmverbundsystem.

„In Naturdämmstoffen nisten sich Mäuse oder Insekten ein.“

Grundsätzlich bieten Naturdämmstoffe keine Nahrungsgrundlage für Mäuse oder Insekten, sondern allein „ein warmes Nest“ – übrigens genauso wie konventionelle Dämmstoffe. Eine fachgerechte Verarbeitung und die Vermeidung von Hohlräumen verhindern erfolgreich den Befall. So kommen viele Naturdämmstoffe – auch Stroh – gänzlich ohne chemische Ausrüstung aus.

“Naturdämmstoffe sind nicht nachhaltig.”

Naturdämmstoffe weisen in der Regel eine bessere Ökobilanz auf, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen – auch regional – hergestellt werden und in der Produktion geringere Umweltbelastungen verursachen. Zusätzlich sind sie gut recycelbar oder können zum Teil sogar wiederverwendet werden.

“Naturdämmstoffe sind zu teuer und lohnen sich nicht.”

Naturdämmstoffe müssen nicht teurer sein als andere Dämmstoffe, denn es gibt preislich konkurrenzfähige Produkte wie Zellulose oder Holzfaser als Einblasdämmung. Die anfänglichen Kosten können mitunter zwar höher sein. Eine Investition ist aber meist mit langfristigen Vorteilen wie geringere Heizkosten, verbesserte Wohnqualität, Werthaltigkeit der Immobilie, sowie ein leichteres Recycling und ein positiver Beitrag zum Klimaschutz verbunden. Es lohnt sich, Preise und Eigenschaften verschiedener Dämmstoffe zu vergleichen, um die beste Wahl für das jeweilige Projekt zu treffen.

Es ist wichtig, sich von Vorurteilen über Naturdämmstoffe nicht verunsichern zu lassen und sich stattdessen umfassend über die verschiedenen Dämmstoffe und ihre Eigenschaften zu informieren. Hilfreich sind hierbei Wissensplattformen und die Beratung durch einschlägige Fachleute, z.B. Zimmerer, Fachplaner, Hersteller und durch den Naturbaustoff-Fachhandel. Eine fachgerechte Planung und Ausführung sind entscheidend, um die Vorteile der Dämmung optimal nutzen zu können und langfristig von den positiven Auswirkungen auf das eigene Zuhause und die Umwelt profitieren zu können.

Julia Lehmann, C.A.R.M.E.N.-Expertin für Naturdämmstoffe

Weitere Informationen und einen Überblick zu aktuellen Publikationen und Veranstaltungsterminen gibt es unter www.carmen-ev.de/bauen/