Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat einen bayerischen Aktionsplan zur Speicherung und Nutzung von Kohlendioxid (CCS/CCU) vorgelegt. Ziel ist es, den Unternehmen im Freistaat Planungssicherheit zu verschaffen. Hauptbetroffene Industriezweige für schwer oder nicht vermeidbare CO2-Emissionen sind vor allem die bayerische Kalk-, Zement-, Mineralölindustrie und die Abfallwirtschaft mit Emissionen in Höhe von etwa 10 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich.
Aiwanger betont Bedeutung für Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit
Aiwanger: “Der Aktionsplan ist ein wichtiger Baustein zur Dekarbonisierung. Er ist ein Signal, dass wir es ernst meinen in Bayern mit der Reduzierung von CO2-Emissionen in der Industrie, aber auch, dass wir die Betriebe nicht alleine lassen. Viele Unternehmen im Freistaat leisten derzeit durch Umstellung auf Erneuerbare Energien oder die Nutzung von Wasserstoff einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele. Aber in einigen Sektoren sind die CO2-Emissionen prozessbedingt. Diesen Unternehmen wird mit den Maßnahmen des Aktionsplanes nun geholfen. Wir stärken damit unsere Wettbewerbsfähigkeit und erschließen Zukunftsfelder.”
Umfang und Zusammenarbeit bei den Maßnahmen
Der Aktionsplan CCU/CCS besteht aus insgesamt 20 Einzelmaßnahmen, die eine breite industrielle und wirtschaftlich tragfähige Anwendung von Technologien zur Abscheidung und anschließenden Nutzung und Speicherung von CO2, so genannte CCU/CCS-Technologien, im Freistaat ermöglichen sollen. Er wurde in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren der Wirtschaft und Wissenschaft sowie einschlägigen Verbänden entwickelt.
Zeitplan und zukünftige Entwicklungen
Die einzelnen Maßnahmen sollen in der Laufzeit des Aktionsplans CCU/CCS bis Ende 2027 soweit möglich umgesetzt werden. Anschließend soll das Maßnahmenpaket evaluiert und sofern notwendig, weitere Schritte erarbeitet werden. So wird auch den künftigen technologischen und politischen Entwicklungen bei CCU/CCS flexibel Rechnung getragen.
Quelle: Pressemeldung des Bayerisches Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie vom 15.07.2025: https://www.stmwi.bayern.de/presse/pressemeldungen/287-2025/
>>>Veranstaltungshinweis<<<
Wissenstransfer und Vernetzung der Stakeholder – auch über die bayerischen Landesgrenzen hinaus.
C.A.R.M.E.N. und der Chemie Cluster Bayern unterstützen den Aktionsplan, auch im Rahmen des Cross-Cluster-Projekts CCUinBayern, gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.
Am 17. September 2025 findet ein Stakeholder-Workshop „Status Quo der CO₂-Wertschöpfung in Bayern“ statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung erforderlich: https://portal.carmen-ev.de/webportal/events/veranstaltung?MANDANT_KEY=U-28a393b56e87104c1037b17a064c0608&VER_ID=1249&SINGLEPAGE=1
Weitere Terminhinweise:
8. Oktober 2025 – Stakeholder-Workshop “CO₂ als Ressource von morgen: Visionen für Bayern”
29. Oktober 2025 – Stakeholder-Workshop “Von der Idee zur Umsetzung: CO₂-Wertschöpfung praktisch gestalten”