Nachhaltigkeit

Sie suchen Informationen über Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung und setzen sich für eine nachhaltige Gesellschaft ein? Sie wollen sich über die Nachhaltigkeit Erneuerbarer Energien, Nachwachsender Rohstoffe und erneuerbarer Kohlenstoffquellen informieren? Sie benötigen Unterstützung auf Ihrem Weg zum klimaneutralen Unternehmen?

Unsere Themenseite bietet Ihnen den grundlegenden Einstieg. Hier finden Sie Informationen zu Veranstaltungen, Publikationen, Projekten und zu unserem Beratungsangebot. Häufig gestellte Fragen und wichtige Begriffe finden Sie im FAQ.

Unsere Themen

Nachhaltigkeit geht uns alle an. Denn das Ziel sämtlicher Nachhaltigkeitsaktivitäten ist es, die Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft zu erhalten. Im Vordergrund stehen die drängenden Herausforderungen Klimawandel, Ressourcenknappheit, Verlust an Biodiversität und Gleichberechtigung der Menschen. Nützliche Bausteine nachhaltiger Entwicklung können Rohstoffeffizienz, Kreislaufwirtschaft, Suffizienz, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie sein. Biomasse und erneuerbarer Kohlenstoff können eine Schlüsselrolle als Rohstoff und Energieträger spielen. Unternehmen, die sich auf dem Weg zur Klimaneutralität befinden, beteiligen sich zudem am wachsenden Markt für die CO2-Entfernung. Mit diesen Themen setzen wir uns auseinander. Wir beraten Sie gerne.

Regelungen zur Nachhaltigkeit erscheinen gegenwärtig in einer Taktung und mit einer Dynamik, welche die gesamte Branche vor Herausforderungen stellt. C.A.R.M.E.N. e.V. begleitet und kommuniziert diesen Prozess. Wir führen ein Monitoring der Diskussion zu Aspekten der Nachhaltigkeit durch, bringen Fach- und Sachinformationen ein, setzen Impulse und tauschen uns mit den Verbänden aus, wir sorgen für Kommunikation und tragen somit zum Gelingen der sozial-ökologischen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft bei.

Im Folgenden sind die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen aufgeführt, mit welchen wir uns im Zusammenhang mit Erneuerbaren Energien und Nachwachsenden Rohstoffen befassen:

Nachhaltigkeit, nachhaltige Entwicklung, Transformation
Wer entscheidet eigentlich, was nachhaltig ist und wie die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise geschehen soll? Nachhaltigkeit, nachhaltige Entwicklung und Transformation sind fluide Begriffe, als solche werden sie laufend von vielen Akteuren mit Bedeutungen und Inhalten gefüllt und sind ständig im Wandel. Wir befassen uns mit den Begriffe und mit den Diskussionen um deren Definition, mit Modellen, Zielkonflikten und Umsetzungsstrategien nachhaltiger Entwicklung und versuchen so, das Dickicht der Ideen und Begriffe ein wenig zu entwirren, aktuelle Diskurse zu kommunizieren und Impulse zu setzen. Interessierte stehen wir zur Seite und begleiten sie auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.
Klima und Nachhaltigkeit
Welche Beiträge zu mehr Nachhaltigkeit und zu einer klimafreundlichen aber auch klimaangepassten Zukunft kann die Gesellschaft, können Kommunen und Unternehmen sowie die Land- und Forstwirtschaft leisten? Dazu stehen wir mit vielfältigen Akteuren im Austausch. Firmen beispielsweise sind angehalten, ihre CO2-Emissionen nicht nur zu reduzieren und zu vermeiden sondern auch eventuelle Restemissionen zu entfernen. Sie investieren in entsprechende Maßnahmen, beispielsweise nehmen sie in ihren Prozessen Effizienzverbesserung zur Reduktion ihrer klimarelevanten Emissionen vor, sie nutzen Erneuerbare Energien, Nachwachsende Rohstoffe und erneuerbaren Kohlenstoff anstelle fossiler Rohstoffe, und sie kompensieren oder neutralisieren ihre nicht oder nur schwer vermeidbaren Restemissionen, indem sie beispielsweise in die permanente Entfernung von CO2 investieren. Wie nachhaltig sind solche Maßnahmen, und welche weiteren Möglichkeiten gibt es? Wir betrachten die Land- und Waldbewirtschaftung zur Gewinnung Erneuerbarer Energien und Nachwachsender Rohstoffe sowie zum Speichern von Kohlenstoff unter Aspekten der Nachhaltigkeit, des Klimaschutzes und der Ressourceneffizienz. Interessierte informieren und beraten wir gerne.
Circular Economy
In Deutschland versteht man unter „Kreislaufwirtschaft“ bislang vor allem das Recycling von Rohstoffen, insbesondere von Kunststoffen und Papier; der Begriff ist in der Abfallwirtschaft etabliert. Eine erheblich weitere Bedeutung besitzt der englische Begriff „Circular Economy“ (zirkuläres Wirtschaften), er umfasst das gesamte Themenfeld von Reduce, Reuse, Recycle – Reduzieren, Wiederverwenden, Recyceln – und ist verbrauchernah als Material- und Ressourcenkreislauf definiert, er geht somit über den Effizienzgedanken des Recycling hinaus. Zunehmend setzt er sich auch in Deutschland durch, getragen unter anderem durch Initiativen und Gesetzgebungen der Europäischen Union. Circular Economy ist ein gesamtgesellschaftliches Modell zirkulärer Nutzungen, welches auch einzelwirtschaftlich in zirkulären Geschäftsmodellen umgesetzt werden kann, wobei der Grundsatz gilt: Was nicht verbraucht wird, muss auch nicht zirkulär verwendet werden. Wichtige Elemente des zirkulären Wirtschaftens sind zirkuläres Bauen, die zirkuläre Nutzung von Kunststoffen und von Elektronik wie Batterien und Photovoltaikanlagen, die Wiederverwendung von Textilien und Verpackungen, die Kaskadennutzung in der Holzwirtschaft und die zirkuläre Kohlenstoffwirtschaft.
Umweltwirkungen
Menschliches Handeln hat Auswirkungen auf die Umwelt. Die Analyse und Beurteilung der Umweltwirkungen kann Transparenz schaffen – eine wichtige Voraussetzung für mehr Nachhaltigkeit. Wir beschäftigen uns in unseren Themenfeldern Klimaschutz, Erneuerbare Energien und Nachwachsende Rohstoffe mit Treibhausgaseinsparungen und Treibhausgasbilanzen, mit Ökobilanzen, Carbon Footprint, Lebenszyklusanalysen.
Nachhaltigkeitsregularien und Zertifizierungen
Viele neue Regularien mit Nachhaltigkeitsbezug sind auf dem Weg, andere werden gerade aktualisiert, beispielsweise die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU und ihre Umsetzung in nationales Recht. Wir mischen uns ein und kommunizieren die aktuellen und geplanten Gesetze und Richtlinien sowie Nachhaltigkeitszertifizierungen z.B. in den Themenfeldern Erneuerbare Energien, nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe, Kohlenstoffentnahmen, CO2-Entfernung, nachhaltige Biomasse für die stoffliche und energetische Verwendung, Berichterstattung.
Nachhaltigkeitsinitiativen und -strategien
Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise wird begleitet von einer Vielzahl an Initiativen und Strategien in Bayern, Deutschland und Europa, z.B. Nationale Biomassestrategie, Carbon Management Strategie, Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, Green Deal, Fit for 55, Clean Industrial Deal, aber auch von vielen regionalen und lokalen Akteuren und Akteursgruppen. Politik kann ermöglichen, ermutigen, den Weg sichern; Strategien bieten Leitplanken und sollen ein Stück weit Planbarkeit und Verlässlichkeit ermöglichen, sie sind häufig sehr komplex und erklärungsbedürftig. Regionale und lokale Initiativen sind die eigentlichen Nachhaltigkeitstreiber, Menschen bewirken Veränderungen, sie bringen sich ein, haben teil, benötigen dabei allerdings Unterstützung: Nachhaltigkeit lebt von Information und Kooperation. Wir begleiten die Akteure und kommunizieren die Ideen.

Aktuelles

Unsere Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit

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FAQ

Nachhaltigkeit – Basisbegriffe

Wie erklärt man den Begriff Nachhaltigkeit?
Das Konzept der Nachhaltigkeit und nachhaltiger Entwicklung gibt uns Orientierung für den Erhalt der Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft. Die Umsetzung unserer Ziele soll gleichermaßen ökologisch verträglich, wirtschaftlich leistungsfähig und sozial gerecht vorangehen. Normative Grundlage ist Gerechtigkeit gegenüber heutigen und zukünftigen Generationen. Nutzungen sollen solcherart erfolgen, dass bestehende Strukturen wie die natürlichen Lebensgrundlagen in ihren wesentlichen Eigenschaften dauerhaft erhalten bleiben und in ihrem Fortbestand gesichert sind und somit weltweit ein menschenwürdiges Leben ermöglicht wird. Leitbild ist ein gleichermaßen regional wie global zu betrachtender Entwicklungsprozess, welcher sich über Zielsetzungen dem Nützlichen als Zustand der Nachhaltigkeit annähert.

Die Pluralität gesellschaftlicher Ziele und Wertvorstellungen spiegelt sich in den 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung wider, den Sustainable Development Goals (SDGs), die im Jahr 2015 von der Weltgemeinschaft beschlossen wurden. Da nicht alle Ziele sofort umsetzbar sind, werden in der Praxis Priorisierungen vorgenommen, und es wird zwischen kurz- und langfristigen Zielen unterschieden. Im Vordergrund stehen die drängenden Herausforderungen Klimawandel, Ressourcenknappheit, Verlust an Biodiversität und Gleichberechtigung der Menschen. Nützliche Bausteine nachhaltiger Entwicklung können Rohstoffeffizienz, Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie sein. Biomasse, insbesondere Holz, kann eine Schlüsselrolle als Rohstoff und Energieträger spielen. Zu Zielkonflikten kann es kommen, wenn einerseits Ökologie als Grundlage für das Wirtschafts- und Sozialsystem und somit als wesentliche tragende Nachhaltigkeitsdimension gesehen wird und andererseits aus ökonomischer Sicht die Sicherung der Lebens- und Produktionsbedingungen in den Vordergrund gestellt wird.

Was versteht man unter ökologischer Nachhaltigkeit?
Eine ökologisch nachhaltige Entwicklung nutzt natürliche Ressourcen wie Wälder, Wasser und Bodenschätze bewusst und schonend und maximal in dem Ausmaß, in dem diese sich in überschaubaren Zeiträumen regenerieren können. Ressourcen, die nicht regenerationsfähig sind, bleiben möglichst unangetastet; an ihre Stelle treten umweltfreundliche erneuerbare Alternativen. Ziel ist es, natürliche Ressourcen zu schützen, so dass nachfolgende Generationen weiterhin auf sie zurückgreifen können. Der Mensch wird dazu angeregt, Raubbau an der Natur zu verhindern.
Was versteht man unter sozialer Nachhaltigkeit?
Der Begriff der sozialen Nachhaltigkeit ist nicht einheitlich definiert. In der Begriffsoffenheit spiegelt sich die Pluralität gesellschaftlicher Ziele und Werte wider: Wohin soll sich die Gesellschaft entwickeln? Welche Ideale sind einzulösen? Häufig orientieren sich die Diskussionen um die soziale Nachhaltigkeit an vier Schlüsselelementen: den menschlichen Grundbedürfnissen, den Sozialressourcen, der Chancengleichheit und der Partizipation. Eine Entwicklung ist dann sozial nachhaltig, wenn sie eine menschenwürdige Existenz erlaubt. Menschen benötigen Existenzsicherung unter anderem durch Gesundheit, durch eine solidarische Grundordnung und Gleichberechtigung, durch gerechte Arbeit und gerechte Einkommensverteilung; wichtig sind Bildung, Ausbildung, Handlungschancen und Beteiligungsmöglichkeiten.

Sozial nachhaltige Entwicklung setzt auf Gerechtigkeit: global und über Generationen hinweg. Eine europäische Energiewende, die einen Großteil der globalen Ressourcen für sich reklamieren und weniger einflussreiche Akteure verdrängen würde, wäre sozial nicht nachhaltig. Die umfassende Kreislaufwirtschaft in Verbindung mit Maßnahmen zur Steigerung von Effizienz und Suffizienz kann Lösungen zur Reduzierung des Ressourcenbedarfs liefern, doch müssen auch diese Umsetzungsstrategien im Einzelfall auf soziale Nachhaltigkeit geprüft werden. Häufig stehen den Entlastungen partielle Belastungen von Menschen gegenüber, die zumindest gut kommuniziert und sozialverträglich abgefedert werden müssen; zu klären ist, wer mitgedacht und wer ausgeschlossen wird. Hinsichtlich unternehmerischer Sozialverantwortung ist das Konzept der Corporate Social Responsibility (CSR) von Interesse, es befasst sich mit freiwilligen Beiträgen der Wirtschaft zur nachhaltigen Entwicklung. Zu kritisieren ist die gängige Praxis, nachhaltige Entwicklung so zu priorisieren, dass entweder die ökonomische oder die ökologische Dimension hervorgehoben, der Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit aber vernachlässigt oder unreflektiert als gegeben vorausgesetzt wird.

Nachhaltigkeit – Zirkuläres Wirtschaften, Carbon Management

Was versteht man unter Kreislaufwirtschaft?
In Deutschland versteht man unter „Kreislaufwirtschaft“ bislang vor allem das Recycling von Rohstoffen, insbesondere von Kunststoffen und Papier; der Begriff ist in der Abfallwirtschaft etabliert. Eine erheblich weitere Bedeutung besitzt der englische Begriff „Circular Economy“, er umfasst das gesamte Themenfeld von Reduce, Reuse, Recycle – Reduzieren, Wiederverwenden, Recyceln – und ist verbrauchernah als Material- und Ressourcenkreislauf definiert. Zunehmend setzt er sich auch in Deutschland durch, getragen unter anderem durch Initiativen und Gesetzgebungen der Europäischen Union.

Während in der Linearwirtschaft Rohstoffe und Energie zur Erzeugung von Produkten verwendet werden, die ge- und verbraucht sowie schließlich als Abfall entsorgt werden, ist die Kreislaufwirtschaft getragen von der Idee, Produktion und Verbrauch so zu gestalten, dass das möglichst sparsam verwendete Material so lange wie möglich genutzt, geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und schließlich recycelt werden kann. Ziele sind ein geringerer Ressourcenverbrauch und die Vermeidung von Abfall, damit können unter anderem ein besserer ökologischer Fußabdruck, verringerte Abhängigkeiten und verringerte Kosten, eine gestärkte Zusammenarbeit und ein positives Image verbunden sein. Allerdings gibt es neben vielfältigen Lösungsansätzen auch Hemmnisse bzw. Herausforderungen.

Die Kreislaufwirtschaft ist eine Umsetzungsstrategie nachhaltiger Entwicklung. Sie wird wirksam in Verbindung mit einer Steigerung der Effizienz (Wirtschaftlichkeit, Ressourcenproduktivität), der Konsistenz (Wirksamkeit) und der Suffizienz (vermindertes Anspruchsniveau), wobei der Grundsatz gilt: Was nicht verbraucht wird, muss auch nicht zirkulär verwendet werden. Wichtige Elemente des zirkulären Wirtschaftens sind zirkuläres Bauen, die zirkuläre Nutzung von Kunststoffen und von Elektronik wie Batterien und Photovoltaikanlagen, die Wiederverwendung von Textilien und Verpackungen, die Kaskadennutzung in der Holzwirtschaft und die zirkuläre Kohlenstoffwirtschaft. Große Potenziale stecken in Bauwirtschaft und Gebäuden: Bauen und Wohnen sind für ein Drittel der Treibhausgasentstehung und für die Hälfte des Abfallaufkommens in Deutschland verantwortlich, der Bausektor verbraucht die Hälfte der in Deutschland gewonnenen Rohstoffe. Vermindern lassen sich diese Anteile insbesondere durch Renovierung und Effizienzverbesserung bestehender Gebäude unter zirkulärer Nutzung der Baustoffe und Baumaterialien, nachhaltiger Holzbau inbegriffen.

Was versteht man unter Carbon Management
Carbon Management steht für den Umgang mit Kohlenstoffdioxidemissionen (CO2-Emissionen), die sich nicht oder nur schwer vermeiden lassen. Dazu zählen beispielsweise CO2-Emissionen, die bei der Herstellung von Zement anfallen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erarbeitet derzeit eine Carbon-Management-Strategie.

Nachhaltigkeit im Alltag

Wie können wir nachhaltig handeln?
Nachhaltig zu leben kann heißen, dass wir uns unseres Ressourcenverbrauchs bewusst sind und unnötigen Verbrauch sowie Abfall vermeiden und möglichst auf Maßnahmen verzichten, die zur Klimaerwärmung beitragen. Ein wichtiges Maß für unser Handeln sind die planetaren Belastungsgrenzen. Generell berührt nachhaltiges Handeln jedoch alle drei Dimensionen nachhaltiger Entwicklung: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Beim Kauf und bei der Nutzung einer Dienstleistung oder eines Produkts sollten also nicht nur ökologische und ökonomische sondern auch soziale Aspekte berücksichtigt werden. Wichtig ist es, beim eigenen Handeln Prioritäten zu setzen und Ziele zu definieren, die erreichbar sind. Dabei kann zwischen kurz- und langfristigen Zielen unterschieden werden. Langfristige Ziele berücksichtigen auch, dass es Zeit und Verantwortung braucht, um Gewohnheiten zu ändern. Orientierung bieten können auf Erhalt, Fortbestand und Regeneration ausgerichtete Leitbilder, die mit Leitstrategien wie Suffizienz (Ressourcen schonende Praktiken), Konsistenz (Ökosystemleistungen nutzen, ohne sie zu zerstören) und Effizienz (bessere Produktivität der Ressourcen) verknüpft sind.
Wesentliche Handlungsfelder für nachhaltige Entwicklung im Alltag finden sich in den Bereichen Wohnen und Mobilität, Ernährung, Kleidung und fairer Handel, Energie und Ressourcen, Wachstum und Wohlstand. Nachhaltiges Wohnen nimmt beispielsweise das Heizen und Lüften in den Blick, den Stromverbrauch und dessen Vermeidung, z.B. durch den Umstieg auf LED-Lampen, das Verwenden von Möbeln aus zweiter Hand und deren Reparatur und Upcycling, den Einsatz ökologischer Putzmittel, die gemeinsame Nutzung von Flächen und Räumen. Nachhaltige Entwicklung setzt auf informierte Verbrauchende, die den eigenen Konsum hinterfragen und verantwortliches und nachhaltiges Handeln vorantreiben, auch indem sie nachhaltige Dienstleistungen und Produkte nachfragen und einfordern. Allerdings hat das Einflussvermögen der Konsumierenden seine Grenzen; sie haben in der Regel weder Einblick in noch Einfluss auf die Art und Weise der Produkterzeugung, die Konsumentscheidung erfolgt somit auf unsicherer Basis. Auch fehlt den Konsumierenden der direkte Einfluss beispielsweise auf das ÖPNV-Angebot. Das Erzielen einer umweltschonenden gesellschaftlichen Praxis, die Überwindung struktureller Hemmnisse und die Einhaltung von Umweltstandards und Menschenrechten erfordert neben Transparenz und Informiertheit vor allem politische Anreize und Regulierungen.
CO2-Fußabdruck verringern: Wie kann ich aktiv werden?
Der CO2-Fußabdruck kann ein Bewusstsein für den Klimaschutz schaffen, indem er den Lebensstil einzelner Menschen hinsichtlich ihrer Treibhausgasemissionen bewertet. Eine in Deutschland lebende Person verursacht im Durchschnitt einen jährlichen CO2-Ausstoß von gut 10,5 Tonnen, das gängige Ziel, welches einen klimafreundlichen Lebensstil kennzeichnet, liegt bei unter einer Tonne. Der individuelle CO2-Fußabdruck schafft Transparenz, um Maßnahmen für klimafreundliches Handeln ergreifen zu können. Beispielsweise gibt es Rechner, mit welchen die CO2-Emissionen einer Autofahrt berechnet werden können. Das Ergebnis kann dann mit der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für die gleiche Strecke verglichen oder zu einem Kompensationsprojekt in Bezug gesetzt werden. Zu kritisieren ist, dass das Modell des CO2-Fußabdrucks strukturelle Nachhaltigkeitsaspekte ausblendet. Zwar bewertet der CO2-Fußabdruck den Lebensstil einzelner und schafft somit Vergleichbarkeit, er ist jedoch blind für gesellschaftliche Zusammenhänge. Beispielsweise können einzelne Menschen kaum die Emissionen der öffentlichen Infrastruktur beeinflussen, auf die sie angewiesen sind und deren Nutzung sich auf ihren CO2-Fußabdruck auswirkt. Die Ermittlung des persönlichen CO2-Fußabdrucks ist somit nur ein erster orientierender Schritt auf dem Weg zum nachhaltigen Handeln.
Was bedeutet Effizienz?
Der Begriff Effizienz steht für ein Prinzip, welches ein besseres Ergebnis aus der eingesetzten Ressource erzielt. Beispielsweise kann Leichtbau im Fahrzeugsektor dazu führen, dass die Fahrzeuge weniger Kraftstoff verbrauchen als solche, die nicht nach dem Leichtbauprinzip konstruiert wurden. Das Effizienzprinzip setzt hauptsächlich auf technische Innovationen, der eigene Lebensstil muss meist nicht verändert werden; das sichert dem Effizienzprinzip üblicherweise hohe Zustimmungswerte zu.

Nachhaltigkeit im Unternehmen

Weshalb sollten sich Unternehmen mit Nachhaltigkeit befassen?
Wirtschaftliche Aktivitäten sind auf finanziellen Erfolg ausgerichtet, gleichzeitig wirken sie sich auf Umwelt und Gesellschaft aus. Es werden Flächen und Rohstoffe genutzt, Materialien werden transportiert, es wird mit Chemikalien umgegangen, dabei können Emissionen, Abfälle und Abwässer entstehen. Auch in sozialer Hinsicht gestalten Unternehmen Lebenswelten, sie tragen soziale Verantwortung, gestalten Arbeitsbedingungen und Infrastrukturen, sind politisch aktiv und laden Gegenstände durch Design und Werbung mit Werten auf. Die komplexe Verflechtung von Unternehmen, Gesellschaft und Umwelt erfordern den erweiterten Blick auf die Nachhaltigkeit. Längst genügt es nicht mehr, nur auf den wirtschaftlichen Erfolg des eigenen Unternehmens zu achten; stattdessen sind Unternehmen sowohl durch gesetzliche Vorgaben als auch durch ihre Stakeholder wie Kunden, Partner, Banken und Kapitalgeber angehalten, ihre Nachhaltigkeitspotenziale umfänglich auszuschöpfen. Tatsächlich hat sich ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln in der Geschäftswelt etabliert, international hat sich dafür die Abkürzung ESG durchgesetzt, die für die englischen Begriffe Environmental (E), Social (S) und Governance (G) steht. Unternehmen profitieren von ihren Nachhaltigkeitsaktivitäten und können sie als strategischen Vorteil nutzen.
Effizienter Ressourceneinsatz reduziert langfristig sowohl die Betriebskosten als auch die Abhängigkeit von unsicher gewordenen Rohstoffmärkten. Klimaneutralität etabliert neue Technologien und Verhaltensweisen und eröffnet neue Märkte, sie kann als Innovationstreiber wirken, die Wettbewerbsfähigkeit stärken, Arbeitsplätze sichern und somit ebenfalls langfristig zur Resilienz beitragen. Ein positives Arbeitsumfeld fördert die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und trägt zur Motivation bei. Werden hochwertige Produkte mit einer langen Lebensdauer erzeugt, kann dies die Umwelt schonen sowie eine positive Wahrnehmung und eine hohe Kundenzufriedenheit erzeugen. Die Kommunikation der eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten kann das Image steigern, zur Kundenbindung und Erschließung neuer Kundengruppen betragen, Geschäftsbeziehungen stärken, bei der Gewinnung von Mitarbeitenden unterstützen, insgesamt den Wert des Unternehmens steigern. Nachhaltige Geschäftspraktiken können langfristige und stabile Erträge sichern und die Zukunftssicherung des Unternehmens unterstützen. Entsprechend interessant sind solche Unternehmen für Investierende, die Wert sowohl auf Stabilität als auch auf sozial und ökologisch verantwortliches Handeln legen.
Was bedeutet Nachhaltigkeitsmanagement?
Nachhaltigkeitsmanagement umfasst sämtliche Aktivitäten, die im Unternehmen mit Nachhaltigkeit in Verbindung stehen, in der Regel in den drei Nachhaltigkeitsdimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Dazu zählen insbesondere Klima-, Energie- und Umweltmanagement, Compliance Management sowie die Wahrung von Belangen der Mitarbeitenden. Typische Aufgabenfelder sind das Entwickeln einer Klimastrategie, das Erstellen einer Klimabilanz und das Ableiten von Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen. Damit eng verbunden sind das Sparen von Energie und die Energieeigenerzeugung aber auch Maßnahmen zur Verbesserung der Ressourceneffizienz und die Einführung einer Circular Economy. Eher sozial orientierte Gesichtspunkte des Nachhaltigkeitsmanagements sind beispielsweise die Übernahme von Verantwortung für Menschenrechte und Umweltauswirkungen in den Lieferketten sowie das Motivieren der Mitarbeitenden zu mehr Nachhaltigkeit. Der Übergang zu den ökologisch und ökonomisch orientierten Gesichtspunkten ist allerdings fließend, beispielsweise wenn es um Maßnahmen zur Sicherung von Ökosystemen und zur Steigerung der Biodiversität am Unternehmensstandort sowie um das betriebliche Mobilitätsmanagement geht. Ebenfalls zugehörig sind eine verantwortliche Unternehmensführung, die Verhinderung von Korruption, ein Risikomanagement, der Dialog mit den Stakeholdern, das Berichten über Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeitsmarketing sowie das Vernetzen in Sachen Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit im Unternehmen sollte sich auf klare Ziele und Verantwortlichkeiten stützen, die zusammen mit Strategien und Umsetzungsplänen in einem gemeinsamen Prozess unter Beteiligung der Stakeholder erarbeitet werden. Ziele sollte man sich prioritär in denjenigen Handlungsfeldern setzen, die wesentliche Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung haben; sie sollten sowohl die Chancen in den Blick nehmen als auch den Herausforderungen proaktiv begegnen. Eine Analyse des Ist-Zustandes, regelmäßiges Monitoring und effektive Kommunikation sollten feste Bestandteile sein. Das Konzept zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele im Unternehmen ist die Nachhaltigkeitsstrategie, dokumentiert werden die unternehmensspezifischen Nachhaltigkeitsaktivitäten im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Anzusiedeln ist das Nachhaltigkeitsmanagement in der obersten Leitungsebene im Kerngeschäft, von dort aus sollte es die gesamte Wertschöpfungskette des Unternehmens im Blick haben. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur vermittelt, informiert und entschieden wird, sondern auch Orientierung geboten und Gestaltungskompetenzen vergeben werden. Es können sowohl kurz- als auch langfristige Ziele gesetzt werden, erforderlichenfalls sind Priorisierungen vorzunehmen. Hilfreich können Vernetzung und gemeinschaftliches Handeln sein, auch um Herausforderungen wie betriebliche Innovationen und Fragen der Akzeptanz zu meistern.
Wie kann ökologische Nachhaltigkeit im Unternehmen erreicht werden?
Natürliche Ressourcen und die Aufnahmefähigkeit der Umwelt sind begrenzt. Unternehmen befinden sich auf dem Pfad der ökologischen Nachhaltigkeit, wenn sie einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen betreiben und Maßnahmen zum Schutz der Umwelt ergreifen. Typische Aufgabenfelder sind Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel, Verminderung des Material- und Flächenverbrauchs, Kreislaufwirtschaft, Vermeidung von Umweltverschmutzung, Erhalt und Förderung von Biodiversität.
Betrachtet werden sowohl interne als auch externe Maßnahmen. Zu den internen, also innerhalb des Unternehmens umsetzbaren Maßnahmen können beispielsweise die Umstellung der Beleuchtung auf energiesparende Beleuchtungsmittel, das konsequente Ausschalten nicht verwendeter Elektrogeräte, die Nutzung Erneuerbarer Energien, das Verwenden nachhaltiger Büromaterialien und Reinigungsmittel, das Senken des Wasserverbrauchs, die Wiederverwendung von Materialien sowie die Erzeugung langlebiger und reparierbarer Produkte zählen. Die Maßnahmen beziehen sich häufig auf Errichtung, Ausstattung und Betrieb der Unternehmensgebäude sowie auf den Betrieb von Anlagen. Externe Maßnahmen können sich beispielsweise auf den Transport von Rohstoffen und Waren beziehen: kurze Transportwege, Nutzung von Fahrzeugen mit z.B. elektrischem Antrieb, sparsame Verwendung von Verpackung aus ressourcenschonender Herstellung, geschickte Bündelung der Fracht. Die Umstellung des Kantinenbetriebs auf saisonale und regionale Lebensmittel kann ebenso dazu zählen wie eine Begrünung von Freiflächen und Gebäuden. Label und Siegel bieten Orientierungshilfen bei der nachhaltigen Beschaffung.

Darüber hinaus gibt es Initiativen, um Industrie- und Gewerbegebiete sowie Cluster kooperativ im Sinne der Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln und aufzuwerten, beispielsweise durch gemeinsame nachhaltige Energieversorgung, gemeinsame Wasser-, Flächen- und Mobilitätskonzepte, Einkaufsgemeinschaften, Werkzeugpooling, überbetriebliche Stoffstromkooperationen und durch so genannte Grüne Logistik mit kooperativem Transport-, Lagerungs- und Verpackungsmanagement, unterstützt durch innovative digitale Lösungen.

Publikationen

C.A.R.M.E.N.-Podcast

In unserer Podcast-Reihe „Vom Baum zum Bau“ führt Alexander Schulze von C.A.R.M.E.N. e.V. die Zuhörerinnen und Zuhörer von den Bäumen im Wald bis zum fertigen Holzhaus. Expertinnen und Experten aus der Forst- und Holzbranche beleuchten in jeder Folge einen Aspekt der Wertschöpfungskette.

Die erste Folge widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit im Wald.

Hier geht es zu allen Folgen.

FolgeSprecherDauerLink
Folge 1 – Nachhaltigkeit im WaldGudula Lermer | Bayerische Staatsforsten 21minDownload

Förderungen

Aktuelle Informationen zu Förderprogrammen im Bereich Nachhaltigkeit finden Sie in unserer Förderdatenbank oder im Bereich Förderprogramme.

Unser Beratungsangebot

Beratung
• Wir sind Ansprechpartner zu Fragen rund um die Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung speziell in der Energiewende und der Nutzung Nachwachsender Rohstoffe.
• Wir beraten Kommunen, Verwaltung, politische Entscheidungsträger, Bildungsträger, Unternehmen, Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft sowie alle fachlich interessierten Privatpersonen.
• Wir unterstützen die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen, die der nachhaltigen Entwicklung dienen. Unternehmen begleiten wir auf ihrem Weg zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit.
• Wir sammeln Informationen, werten sie aus und machen die Erkenntnisse zugänglich.
• Wir erstellen Marktanalysen.
• Wir verfassen Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen auf Bundes- und EU-Ebene und beteiligen uns an nationalen Konsultationen sowie an Konsultationen der Europäischen Union.
• Wir beurteilen Förderprojekte.

Information
• Wir organisieren Informationsveranstaltungen.
• Wir versenden Pressemitteilungen und stehen der Presse als Ansprechpartner zur Verfügung.
• Unsere Publikationen dienen als wichtige Erstinformation und Beratungsgrundlage.
• Unsere Expertinnen und Experten organisieren regelmäßig Schulungen und halten Fachvorträge.
• Wir informieren auf Messen über unsere Themen.
• Wir unterstützen Bildungseinrichtungen: Angebote für Lehrkräfte, z. B. Schulungen, sowie für Schülerinnen und Schüler, z. B. Vorträge.
Vernetzung
• Wir arbeiten in Gremien und Verbänden mit, z. B. in der Arbeitsgruppe CCU/S Bayern, im Netzwerk THeKLa und im Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit.
• Wir arbeiten mit Stakeholdern und Multiplikatoren aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft sowie Umwelt auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene zusammen.
• Wir unterstützen Initiativen.
• Wir initiieren und koordinieren Förderprojekte.

Wir beraten und informieren Sie gerne rund um das Thema Nachhaltigkeit – online, telefonisch oder persönlich vor Ort!

Hier finden Sie unseren C.A.R.M.E.N.-Experten in diesem Bereich:

Gilbert Krapf
Dipl.-Ing. (FH)

Abteilungsleitung

Wir machen mit! Klimaneutrales Bayern 2040

Klimaneutralität bis 2040 in Bayern, das ist der Anspruch, damit die Zukunft im Freistaat lebenswert bleibt. Wir sind davon überzeugt, dass wir dieses Ziel gemeinsam schaffen können. Denn das Klimaschutzprogramm der Staatsregierung mit samt seinen klimapolitischen Leitlinien ist konsequent auf den Klimaschutz ausgerichtet.