Solarthermie und Holzenergie im Wärmenetz

Die Kombination eines Holzheizwerkes mit einer Solarthermie im Wärmenetz gehört zu den jüngeren Varianten im Kanon der Erneuerbaren Energien. Die Kombination aus Solarthermie und Holzheizwerk zählt zu den Solaren Wärmenetzen. Dabei handelt es sich um solarthermische Großanlagen, die Wärme in ein Nah- oder Fernwärmenetz einspeisen. Versorgt werden Quartiere, Wohngebäude, Stadtteile oder Dörfer zentral mit Wärme, die in Solarkollektoren gewonnen wird.

Die Kollektorfelder werden auf Freiflächen installiert oder in Gebäudedachflächen integriert.

Meist deckt die Solarwärme allerdings nur einen Teil des Wärmebedarfs, üblich ist ein solarer Deckungsgrad von etwa 5% bis gut 50%. Den Rest stellen weitere Wärmeerzeuger bereit, beispielsweise der Holzheizkessel, eine KWK-Anlage oder Wärmepumpen.

Varianten unterschiedlicher solarer Deckung

Drei Varianten der solar unterstützten Nahwärme werden unterschieden:

  • zur solaren Vorwärmung;
  • mit Kurzzeit-Wärmespeicher und
  • mit saisonalem Wärmespeicher.

Den Unterschied macht der solare Deckungsgrad, also der Anteil des jährlichen Wärmebedarfs, der aus Solarenergie gedeckt wird. Bei der ersten Variante, die auch ohne Wärmespeicher auskommen kann, liegt dieser Wert um 5 %. Bei der Variante mit Kurzzeit-Wärmespeicher kann ein Deckungsgrad zwischen etwa 10 und 20 % erzielt werden, mit einem saisonalen Wärmespeicher auch 50 % und mehr.

Bestimmend sind letztlich die Größe des Kollektorfeldes, die Kapazität des Wärmespeichers und die Verbraucherstruktur.

Kombination von Holz- und Solarenergie

Je größer der Anteil an Solarenergie im Wärmenetz ist, desto kleiner kann der Beitrag der Holzenergie ausfallen und desto weniger Holzbrennstoff wird benötigt. Im einfachsten Fall deckt die Solaranlage den Wärmebedarf während des Sommers, sie dient im Wesentlichen also zur Erwärmung des Trinkwassers. Mit einem Wärmespeicher kann auch während der Übergangszeit ein Teil der Heizwärme bereitgestellt werden. Der restliche Bedarf, insbesondere während des Winters, wird vom Holzheizkessel gedeckt.

Pilotanlagen dieser Art wurden beispielsweise in Hallerndorf in Oberfranken und in Büsingen im Landkreis Konstanz realisiert.

Sie zeigen, dass solche Kombinationen mit vergleichbaren Kosten realisiert werden können wie herkömmliche Holzheizwerke ohne Solaranteil.